Im Fokus von Corina Madreiter-Sokolowskis Forschungsarbeit steht eine besondere Spezies – nämlich der Fadenwurm. Er soll der 31-jährigen Pharmazeutin helfen, eine wichtige Frage zu klären: die Frage nach den Alterungsprozessen von Zellen – und wie man diese beeinflussen kann.
Mithilfe von Fadenwürmern Alterungsprozesse erforschen
„Unser Ziel ist eben Wirkstoffe zu finden, damit man alterungsbedingte Symptome lindern oder der Entstehung von alterungsbedingten Erkrankungen entgegenwirken kann. Und das erforschen wir in den Fadenwürmern. Diese sind ideal, weil sie eben nur 30 Tage leben“, erklärte die Professorin für Molekulares Altern, die mit ihrem Team am Gottfried-Schatz-Forschungszentrum der Med Uni Graz unter der Leitung von Dr. Wolfgang Graier forscht.
Der kurze Lebenszyklus der Fadenwürmer mache es möglich, Zellveränderungen je nach Altersstufe zu beleuchten. Dafür werden die Würmer in Altersgruppen geteilt und beständig vermessen. „Wir messen einerseits einmal die Lebensspanne der Würmer, beispielsweise wie viel sie sich bewegen und dann machen wir auch sehr spezielle Messungen – wie sich etwa die Sauerstoffradikale während des Alterns verändern“, so Madreiter-Sokolowski.
Mitochondrien als Kraftwerke der Zellen
Eine Information, die über Veränderungen rund um die Mitochondrien, die sogenannten Kraftwerke der Zellen, Aufschluss gibt, sagte die Wissenschafterin: „Wir haben Hinweise darauf, dass wir eben die Aktivität der Mitochondrien ganz gezielt modulieren können, um dann den Alterungsprozess zu verlangsamen.“
Wie und womit das möglich ist, daran wird nun geforscht. Inhaltsstoffe von grünem Tee gehören etwa dazu: „Tatsächlich trinken mein Chef und ich sehr viel Grüntee in der Hoffnung, dass das auch tatsächlich uns ein langes Leben bringt. Man muss dazu sagen, dass diese sekundären Pflanzeninhaltsstoffe meistens relativ schlecht vom Körper aufgenommen werden. Und deswegen forschen wir im Labor weiter, wir suchen nämlich nach Wirkstoffen, die noch gezielter wirken können.“
„GRAWE-Award“ in verschiedenen Bereichen vergeben
Der „GRAWE-Award“ wird seit dem 175-Jahr-Jubiläum der Grazer Wechselseitigen im Jahr 2003 jährlich vergeben – abwechselnd in den Bereichen „Soziales Wirken“, „Sicherheit“, „Wissenschaft“, „Kunst und Kultur“ und „Sport“. Die Preisträger werden von einer unabhängigen Jury gekürt. Die Auszeichnung war heuer mit 15.000 Euro dotiert.