Virologe Klaus Vander
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Coronavirus

Virologe: „Zeit, aktiv zu werden“

Die CoV-Maßnahmen werden mit Montag drastisch verschärft. Der Grazer Virologen Klaus Vander findet das richtig, um die Infektionszahlen zu reduzieren sowie die Impfquote zu erhöhen. Einen Lockdown hält er dagegen nicht für sinnvoll.

In den meisten Bereichen des öffentlichen Lebens gilt nun die 2-G-Regel. Das heißt, dass nur mehr Geimpfte und Genesene Zutritt zu bestimmten Bereichen, wie etwa der Gastronomie oder Hotellerie haben – mehr dazu in Test allein zu wenig: 2-G kommt flächendeckend (5.11.2021).

Infizierung unter Geimpften laut Vander sehr gering

Für den Virologen Klaus Vander sei die 2-G-Regel eine „bittersüße Überzeugung“ für Ungeimpfte, und sie mache durchaus Sinn. Es sei „an der Zeit aktiv zu werden. Als Auswirkung von der 2-G- Regel ist eben zu erwarten, dass die Übertragungen reduziert werden und damit auch die Infektionszahlen reduziert werden. Denn man muss natürlich festhalten – die Wahrscheinlichkeit, dass eine geimpfte Person eine weitere geimpfte Person infiziert und diese auch schwer erkrankt, geht nahezu gegen Null“, sagte Vander.

Einen weiteren Lockdown hält der Experte dagegen nicht für sinnvoll, „denn wenn wir uns die vergangenen Lockdowns und insbesondere deren Effizienz ansehen, wissen wir ja, dass eigentlich Effizienz als auch Compliance bei der Bevölkerung mit jedem weiteren Lockdown abgenommen hat“.

„Geimpft und getestet nicht miteinander vergleichbar“

Der Fokus müsse darauf gelegt werden, die Impfrate zu erhöhen: Die 2-G-Regel werde mehr Menschen zur Impfung bewegen, zeigt sich der Virologe überzeugt. Diese Wirkung machte sich bereits am vergangenen Wochenende bemerkbar, wo es etwa in Wien einen großen Andrang bei Impfstraßen gab – mehr dazu in Andrang und Wartezeiten bei Impfstraßen (wien.ORF.at).

Neue CoV-Regeln: Reaktion eines Experten

Geimpft oder Genesen – ist das Eintrittsticket ab morgen. Für den Mediziner Klaus Vander ist die 2G-Regel eine bittersüße Überzeugung für Ungeimpfte und sie mache durchaus Sinn.

Dem Argument vieler Impfskeptiker, dass ein aktueller PCR-Test sicherer ist, als wenn man geimpft ist, aber kaum testen geht, hält Vander entgegen: „Geimpft und getestet kann man einfach nicht miteinander vergleichen, nämlich aus dem einen Grund heraus, dass natürlich die Vorbeugung, die Prävention viel höher einzuschätzen ist, als dass ich erst auf eine Erkrankung warte, die dann durch einen Test diagnostiziere und dann erst therapiere – das ist miteinander nicht vergleichbar.“

Virus auch als künftiger Begleiter

Für den Virologen führe kein Weg an der Impfung vorbei, denn ein kontinuierliches Testen sei im Hinblick auf die Zukunft aussichtslos: „Wir müssen uns ja vor Augen führen, dass das Virus bleibt. Das heißt, das Virus ist endemisch, es wird uns über die nächsten Jahre und Jahrzehnte begleiten. Somit ist es ja perspektivenlos, auf die Testkarte zu setzen, denn es kann nicht sein, dass ich mich in den nächsten Jahren alle 48 Stunden testen muss.“ Die Durchimpfungsrate sollte laut dem Experten zwischen 75 und 80 Prozent liegen, um die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen.