Fahrsicherheitstraining für Menschen mit Querschnittlähmung
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Mit dem Rolli zum Fahrsicherheitstraining

Mobilität in allen Lebenslagen ist vielen besonders wichtig. Menschen mit Querschnittslähmung sind häufig mit Einschränkungen konfrontiert. Am Red Bull Ring in Spielberg gibt es jetzt erstmals Fahrsicherheitstraining für Rollstuhlfahrer.

Ein Fahrerlebnis der ganz besonderen Art gibt es ab sofort auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Ein Teil des Fuhrparks wurde komplett auf Handbedienung umgerüstet, schildert der ehemalige Skispringer, Lukas Müller: „Das heißt man dreht, wie bei einer Türklinke, um Gas zu geben und man schiebt den ganzen Controller nach vorne um zu bremsen. Mehr ist es nicht.“

Fahrsicherheitstraining für Menschen mit Querschnittlähmung
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In Spielberg steht neben dem Spaß die Fahrsicherheit im Vordergrund, betont Reini Sampl, Motorsportexperte und Instruktor: „Natürlich hat man immer nur eine Hand am Lenkrad, man ist ein bisschen begrenzt. Aber man kann trotzdem perfekt üben, wie weit das geht und wie weit ich mit einer Hand lenken muss oder wann ich umgreifen muss. Und so gesehen ist es perfekt, das man das üben kann.“

Grenzen für Mensch und Maschine

Der ehemalige Paralympics Starter ist selbst begeisterter Motorsportler. Sampl: „Und das ist auch die große Herausforderung, den Grenzbereich zu erleben. Natürlich ist hier alles eingeschränkt und auf die Bedürfnisse jedes Rollstuhlfahrers angepasst – um zu erfahren, wie weit kann ich mein Fahrzeug in den Grenzbereich bringen um mit meiner Behinderung, meinem Umbau das Auto noch handeln zu können.“

Fahrsicherheitstraining für Menschen mit Querschnittlähmung
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Gemeinsam mit Rennfahrer Patrick Friesacher gibt Reini Sampl sein Wissen an die Teilnehmer weiter und wartet mit vielen Tipps auf. „Wenn es bewässert ist kann man schon einlenken aber die Reifen sagen: netter Versuch Freund, aber jetzt nicht. Je weniger Grip-Level du hast, desto langsamer werden die Bewegungen.“

Fahrsicherheitstraining für Rollstuhlfahrer

In allen Lebenslagen mobil zu sein und sich sicher fortbewegen zu können, das ist für alle sehr wichtig. Besonders auch für Menschen mit Querschnittlähmung. Auf dem Red Bull Ring in Spielberg hat jetzt das Projekt „Handgas“ gestartet.

Sicherheit macht Spaß

Auch der mehrfache Paralympics Gold Reiter Pepo Puch hat im Sportwagen an seiner Fahrtechnik gearbeitet „Ich hoffe, dass ich mein Pferd besser unter Kontrolle habe wie diese 400 Pferde unter der Haube. Es ist schon wahnsinnig spannend, wie direkt das alles reagiert und was für tolle Instruktionen wir bekommen, das kontrollieren zu können.“

Das Leben geht auch mit einer Querschnittlähmung weiter und auf dem Red Bull Ring sogar etwas schneller. Und zur Belohnung nach dem Training geht es für ein paar Runden auf die Rennstrecke.