Adventmarkt Velden
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Coronavirus

2-G-Regel lässt viele Veranstaltungen wackeln

Die seit Montag geltende 2-G-Regel sorgt für immer mehr Absagen von bereits geplanten Veranstaltungen in der Steiermark. Das betrifft etwa Maturabälle, Feiern zu Faschingsbeginn oder Adventmärkte.

Seit Montag gilt: Wer weder geimpft noch genesen ist, wird von öffentlichen Veranstaltungen mit mehr als 25 Teilnehmern faktisch ausgeschlossen – mehr dazu in Test allein zu wenig: 2-G kommt flächendeckend (5.11.2021).

Auflagen zu streng, Kontrolle kaum möglich

Den südsteirischen Narren ist damit das Lachen vergangen: In Straß im Bezirk Leibnitz hätte der Start in den Fasching mit einer großen Veranstaltung und Verlosung erfolgen sollen, doch mit den neuen Auflagen ist für Gildenpräsident Helmut Schwimmer „Schluss mit lustig“.

Faschingsnarren
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Trotz Faschingsbeginn vergeht so manchem Veranstalter mit der 2-G-Regel das Lachen.

„Wir haben sicherheitshalber noch einmal nachgefragt bei der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz, und es ist dann der Tipp gekommen, dass Indoor und Outdoor die Regeln gleich sind, das heißt 2-G mit Kontrolle. Man ist auch aufmerksam gemacht worden über die Strafen, die dann verhängt werden, wenn wirklich etwas passiert. Mit diesen Auflagen können wir die Kontrollen nicht gewährleisten und daher die Absage“, begründet Schwimmer seine Entscheidung.

Veranstaltern drohen bis zu 3.600 Euro Strafe

Konkret drohen Besuchern bei 2-G-Verstößen Geldstrafen von bis zu 500 Euro, den Veranstaltern sogar Geldstrafen von bis zu 3.600 Euro. Dieses Risiko wollen auch die Veranstalter vieler Maturabälle nicht eingehen – wer seinen Ball nicht auf 2-G ausgelegt hat, überlegt daher bereits ebenfalls die Absage, befürchtet Regina Schrittwieser vom Veranstaltungszentrum Krieglach: „Ich glaube nicht, dass die Maturabälle stattfinden werden unter diesen Voraussetzungen.“ – mehr dazu auch in Verschärfungen: Auswirkungen auf Ballsaison (29.10.2021). Und so steht nach wie vor auch der Wiener Opernball auf der Kippe – mehr dazu in Opernball wackelt weiter (wien.ORF.at).

Christkindlmarkt am Hauptplatz
Graz Tourismus/Harry Schiffer
Die Adventmärkte in der Steiermark finden entweder stark eingeschränkt oder wurden bereits abgesagt.

Erste Absagen auch in den Skigebieten

Auch die Skigebiete sind mit ersten Absagen konfrontiert, bestätigt der Geschäftsführer der Mariazeller Bürgeralpe, Johann Kleinhofer: „Ich habe leider schon die erste Absage eines großen Firmenskirennens bekommen, die gesagt haben, dass sie das mit den Mitarbeitern nicht mehr schaffen. Es ist auch zu befürchten, dass bei den Schulskikursen auch Schwierigkeiten entstehen, und daher erwarte ich mir eigentlich doch wieder einen sehr schwierigen Winter auf uns zukommen.“

Adventmärkte stark eingeschränkt

Schlaflose Nächte haben derzeit die Organisatoren der Adventmärkte, sofern sie ihre Veranstaltungen nicht ohnedies schon abgesagt haben – wie etwa in der Gemeinde Pürgg im Bezirk Liezen. Leoben und Graz schränken die Adventmärkte zumindest stark ein, um die 2-G-Regel kontrollieren und sicherstellen zu können.

Demonstrant in Krampus-Verkleidung
APA/Roland Schlager
Die strengen Auflagen haben auch die Veranstalter einiger Perchtenläufe schon das Fürchten gelehrt.

Auch der Mariazeller Advent wackelt, falls ihn die Behörde als Veranstaltung einstuft und mit verschärften Sicherheitsmaßnahmen belegt. Andreas Schwaiger hofft daher auf grünes Licht für den ohnehin schon eingeschränkten Mariazeller Advent: „Zum einen wird er jetzt erzwungenermaßen von den Besuchern dezimiert, weil 2-G ja nur ein gewisser Anteil der Bevölkerung nachweisen kann, und auch dezimiert – aber von uns beabsichtigt – bei selben Platzangebot haben wir um rund ein Viertel weniger Adventmarktstände.“