Gericht

Wegen CoV-Kontrollen randaliert: Mann angeklagt

Ein 44-Jähriger hat im Sommer im LKH Wagna einen Security-Mitarbeiter geschlagen und einen Ventilator nach ihm geworfen, weil dieser – CoV-regelkonform – Fieber messen wollte und auf einer Maske bestand. Am Mittwoch stand er deshalb vor Gericht.

Der Kosovare sah sich gleich zu Beginn hektisch im Verhandlungssaal um und fragte: „Sind da Kameras? Was passiert mit den Aufzeichnungen?“. Dass drei Zuschauer anwesend waren, behagte ihm auch nicht – er wollte einen Ausschluss, was die Richterin ablehnte.

„Kriegstraumatisierter Elitesoldat“

Da die Zuhörer nicht weggingen, wollte er lieber keine Angaben zu seinen persönlichen Verhältnissen machen; immerhin teilte er mit, dass er seit 2011 im Krankenstand sei. „Kriegstraumatisiert“, so die Begründung, er sei nämlich „Elitesoldat“ gewesen – mehr könne er nicht sagen, „sonst ist mein Leben in Gefahr. Ich arbeite für den Staat“, meinte er immer wieder laut auflachend. „Ich auch“, antwortete die Richterin ganz nüchtern.

Vorstrafen: „Alles Fake“

Befragt nach seinen Vorstrafen gab er „Das ist alles Fake“ zu Protokoll. Die Richterin schaute ihn fragend an und bemerkte: „Das wird ja spannend, ich habe gedacht, das ist eine ganz langweilige Verhandlung“. Als der Angeklagte dann ausführte, die Vorstrafen „haben oft mein Leben gerettet. Aber ich habe noch nie ein Gesetz gebrochen“, ließ es die Vorsitzende dabei bewenden. „Wir werden einen Psychiater beiziehen“, beschloss sie schließlich.

Warten auf psychiatrisches Gutachten

Der Vorfall selbst konnte kaum erläutert werden: Fest steht nur, dass der Beschuldigte heuer im August in der Nacht zum LKH Wagna gekommen war, weil er Nierenschmerzen hatte und dort randalierte – er stand unter Drogen und verletzte einen Security-Mitarbeiter im Gesicht. Die Anklage lautet auf Körperverletzung, versuchte Nötigung und Sachbeschädigung. Die Verhandlung wurde vertagt, bis das Ergebnis der psychiatrischen Untersuchung feststeht.