Intensivstation LK Graz
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Coronavirus

Drei Viertel der Intensivpatienten ungeimpft

In den steirischen Krankenhäusern müssen aktuell insgesamt 273 Menschen mit einer CoV-Erkrankung behandelt werden, knapp 60 auf einer Intensivstation. 75 Prozent davon sind nicht geimpft.

Wegen der steigenden Coronavirus-Zahlen droht eine systemkritische Auslastung der Intensivstationen in Österreich – davor warnt das Prognosekonsortium. In allen Bundesländern sei die Überschreitung der 33-prozentigen Auslastungsgrenze am 24. November möglich – mehr dazu in Erreichen der systemkritischen ICU-Auslastung droht (news.ORF.at).

Vor allem über 40-Jährige im Spital

In den steirischen Spitälern mussten mit Stand Mittwoch rund 270 Personen mit einer Coronavirus-Erkrankung behandelt werden – dabei handle es sich überwiegend um über 40-Jährige, sagt KAGes-Sprecher Reinhard Marczik: „Die größten Gruppen in unseren Spitälern sind derzeit die 45- bis 59-Jährigen, die etwa ein Viertel der Covid-Patienten ausmachen, sowie die 65- bis 69-Jährigen, die etwa ein weiteres Viertel stellen.“

Ein Viertel der Intensivpatienten vollimmunisiert

60 steirische Spitalspatienten benötigen derzeit intensivmedizinische Betreuung, die meisten davon sind ungeimpft, so Marczik: „Es liegen auf den Intensivstationen zu Dreiviertel Ungeimpfte, und auf den Normalstationen Zweidrittel an Patienten, die wegen Covid dort liegen und nicht geimpft sind.“

Im Umkehrschluss heißt das allerdings auch, dass ein Viertel der Intensivpatienten eine Coronavirus-Erkrankung trotz zweimaliger Impfung hat. Meist handle es sich dabei aber um über 60-Jährige, deren Impfungen schon längere Zeit zurückliege und deshalb der Schutz nachgelassen habe, heißt es seitens der KAGes; 90 Prozent hätten außerdem Vorerkrankungen wie Übergewicht, Diabetes oder Asthma.

CoV-Impfung entlastete Intensivbetten deutlich

Interessant ist auch ein Vergleich der aktuellen Spitalszahlen mit jenen vor einem Jahr. Damals – kurz nach Beginn des zweiten Lockdowns – wurden 660 Corona-Patienten in den steirischen Krankenhäusern behandelt, davon knapp 100 auf Intensivstationen. Die deutlich niedrigeren Zahlen heuer seien – so bestätigt es der Grazer Virologe Klaus Vander – der Impfung geschuldet, die auch gegen die Delta-Mutation wirke.

Trotz der aktuellen Zunahme von mit dem Coronavirus infizierten Spitals-Patientinnen und -Patienten gibt es laut Marczik derzeit daher noch genügend Betten: „Sowohl in den Intensivbereichen, wie auch auf den Normalstationen. Aber: Es geht immer auf Kosten anderer Patienten, die planbare Behandlungen haben.“ So mussten erste Operationen bereits verschoben werden – mehr dazu in KAGes verschiebt wieder Operationen (3.11.2021).