Juliane Bogner-Strauß (ÖVP)
APA/Erwin Scheriau
APA/Erwin Scheriau
Coronavirus

Aufregung über Bogner-Strauß’ „Todesengel“-Sager

Aufregung herrscht über Aussagen von Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP). Sie soll bei einer Veranstaltung in einem Pflegeheim ungeimpftes Personal mit „Todesengeln“ verglichen haben und Heime mit „Sarg-Gassen“. Sie entschuldigte sich in einer Stellungnahme.

Die Aussagen „Todesengel“ und „Sarg-Gassen“ fielen am Freitag bei einer internen Veranstaltung mit dem Titel „Hospiz und Palliativ-Care im Pflegebereich“ im Schloss St. Martin in Graz.

„Vielleicht zu flapsig“

Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß entschuldigte sich am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme dafür. Sie bedauere, dass „Teilnehmende ihre Äußerungen als unangebracht empfunden“ hätten. In einem für sie geschlossenen Rahmen habe sie „vielleicht zu flapsig im Ton über eine Impfpflicht für Mitarbeitende in Pflegeheimen nachgedacht“.

Eine Pflegewohnheim-Mitarbeiterin habe ihr voriges Jahr berichtet, so Bogner-Strauß, sie fühle sich wie ein „Todesengel“, weil sie befürchtet habe, die Infektion in das Pflegeheim hineinzutragen. Diesen Gedanken, „verbunden mit der Überzeugung, dass die Impfung der beste Schutz sei, habe ich scheinbar missverständlich geteilt“, so Bogner-Strauß.

„Wortspiel reut mich“

Ihr Ansinnen sei es, dass sich schutzbefohlene ältere Menschen, als auch Angehörige den bestmöglichen Schutz im Pflegewohnheim erwarten dürften. „An einer völlig anderen Stelle habe ich einen Vergleich mit dem skandinavischen Gesundheitssystem angestellt und gesagt, dass anders als dort, bei uns oft Pflegeheime ‚Sackgassen‘ wären. Das darauffolgende Wortspiel reut mich und ich bitte um Entschuldigung“, schloss Bogner-Strauß.

Heftige Kritik von der FPÖ

Von den Freiheitlichen kam heftige Kritik. Die „unglaubliche Wortwahl“ von Bogner-Strauß sei eine „bodenlose Frechheit“. Ihre unreflektierte Aussage sei einer Landesrätin nicht würdig, so FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek. Die FPÖ will die Gesundheitslandesrätin am Dienstag in der Landtagssitzung mit den Aussagen konfrontieren.