Demo der Elementarpädagogen in Graz
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Soziales

Steirisches Kindergartenpersonal demonstriert

In Graz sind am Samstag wieder hunderte Kindergartenpädagogen auf die Straße gegangen: Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen für sich und mehr Zeit für die Kinder sowie einen Kindergartengipfel.

Seit Jahren machen sie darauf aufmerksam, dass zu viele Kinder pro Gruppe betreut werden müssten – die CoV-Pandemie habe das System nun noch weiter überstrapaziert.

„Einfach nicht mehr packbar“

Nun müsse es endlich zu Änderungen kommen, sagt Judith Ernst von der Initiative für Elementare Bildung: „Das wirkliche Optimum, das ist auch wissenschaftlich erforscht, sind 16 Kinder für zwei Betreuungspersonen, das heißt acht Kinder kommen auf eine Person – derzeit kommen 25 Kinder, 26, 27 – das wurde nach oben schon ein bisschen gelockert – auf zwei Personen, und das ist eine Arbeit, die einfach nicht mehr packbar ist, aber nicht, weil die Kinder so arg wurden, sondern weil einfach jährlich ganz viele Anforderungen dazu kommen.“

Steirisches Kindergartenpersonal demonstriert

In Graz sind am Samstag wieder hunderte Kindergartenpädagogen auf die Straße gegangen: Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen für sich und mehr Zeit für die Kinder sowie einen Kindergartengipfel.

Kindergartengipfel als Neustart

Gefordert wird auch eine Erhöhung des Gehalts der Elementarpädagogen und ein Kindergartengipfel, den man aber weniger als einmaliges Treffen, sondern mehr als Entwicklungsprozess verstanden haben will, sagt Max Werschitz von „Kinder brauchen Profis“.

Demo der Elementarpädagogen in Graz
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„Den Gipfel, so wie wir ihn uns vorstellen, ist ein längerfristiges Treffen von Leuten aus allen Bereichen, die in dieser Thematik drin sind. Wir brauchen unbedingt direkte Praktiker, wir brauchen die Wissenschaft, die der Politik erklärt, was wirklich Sache ist, weil anscheinend glauben sie es uns ja nicht, und wir brauchen Vertreter von den Schulungseinrichtungen. Das wäre der Neustart, weil wir einfach mit einem System leben, das sich seit 30 Jahren nicht geändert hat – wir haben aber inzwischen die wissenschaftliche und praktische Erkenntnis, dass das komplett umgebaut gehört“, so Werschitz.

Weitere Forderungen sinn die Gleichstellung von privaten und öffentlichen Einrichtungen und eine qualitativ hochwertige Ausbildung.