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Gastronomie in Alarmstimmung

Fehlende Gäste, fehlende Planungssicherheit: In der steirischen Gastronomie herrscht angesichts der verschärften CoV-Maßnahmen Alarmstimmung. Viele würden einen weiteren Lockdown kaum verkraften; eine Verlängerung der Corona-Hilfen wird gefordert.

Am Montag war wie bei so vielen auch im „Häuserl im Wald“ in Graz Mariatrost Ruhetag – doch leere Tische habe es durch die 2G-Regelung, die seit einer Woche in Kraft ist, auch schon in den letzten Tagen gegeben, erzählt Gastronom Toni Legenstein: „Unterm Strich haben wir in den letzten Tagen 30 Prozent weniger Umsatz gehabt.“

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Leere Tische fernab von Ruhetagen machen den Gastronomiebetrieben zu schaffen

Dutzende größere Weihnachtsfeiern seien bereits abgesagt worden – und bei seinem zweiten großen Standbein als Caterer in der Grazer Stadthalle rechne er angesichts fehlender oder gecancelter Veranstaltungen im Dezember sogar mit einem Umsatzeinbruch von 90 Prozent. Wie es weitergeht, könne derzeit niemand sagen: „Die besprochene und versprochene Planungssicherheit gibt es nicht. Wer gestern die Nachrichten gesehen hat, weiß, dass wir heute vor einem Fragezeichen stehen.“

Viele Weihnachtsfeiern abgesagt

Ähnlich ist die Situation beim „Hügellandhof“ in Lassnitzhöhe – auch hier hat man 2G letzte Woche schon deutlich zu spüren bekommen – noch mehr schmerzen aber die vielen abgesagten Weihnachtsfeiern: „Die Großen haben mir bereits alle abgesagt. Wir haben ca. 700 Gäste, für die abgesagt wurde. Wir hoffen, dass wir den ‚Individualgast‘ noch retten können“, so Gastronom Hans Windisch.

Doch auch das sei angesichts drohender weiterer Verschärfungen – Stichwort Lockdown für alle – derzeit fraglich. Einen weiteren Lockdown würden viele nicht mehr überleben, heißt es seitens der Branchenvertretung. Fachgruppenobmann Klaus Friedl rechnet für die steirische Gastronomie bereits aufgrund der Verschärfungen bei den Coronakontrollen mit Umsatzeinbußen zwischen 30 und 40 Prozent.

Sorge, Mitarbeiter zu verlieren

Eine weitere Sorge: „Wir haben im vergangenen Jahr viel in die Mitarbeiter investiert, Küchen- und Servicepersonal. Kommt wieder ein Lockdown, wird sich das keiner mehr antun, viele würden die Branche wechseln. Alles ist besser als ein Lockdown“, so Friedl. Die Branche fordert nun schon jetzt vehement eine Verlängerung der CoV-Hilfsmaßnahmen auch über den 31. Dezember hinaus.