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Soziales

Jugendlichen fehlt es an Selbsthilfegruppen

Gerade während der Pandemie suchen junge Menschen anonym und auf Distanz Antworten auf ihre Fragen und Sorgen im Internet. Die Selbsthilfe Steiermark forciert den persönlichen Austausch – es fehle an Selbsthilfegruppen für die Jugend.

Jüngere Menschen empfinden den Begriff „Selbsthilfegruppe“ als uncool und antiquiert. Notwendig seien sie aber auf jeden Fall: „Junge Erwachsene sind genauso von Krankheiten, vor allem chronischen Krankheiten, aber auch von sozialen Themen betroffen“, so Elisabeth Bachler. Sie leitet die Selbsthilfe Steiermark. Diese Beratungs- und Vermittlungsdrehscheibe unterstützt bestehende und künftigen Selbsthilfegruppen.

Mangel an Selbsthilfegruppen für 18- bis 35-Jährige

Es passe auch nicht, dass sich ältere Menschen mit jenen austauschen, die in Ausbildung sind oder gerade in das Familien- oder Berufsleben eintreten: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Erfahrungsaustausch unter Gleichaltrigen eine andere Qualität hat als generationenübergreifend.“

Insgesamt betreut die Selbsthilfe Steiermark 180 Gruppen. Es gibt aber einen Mangel an Selbsthilfegruppen für 18- bis 35-Jährige. Vor allem seit der Pandemie, weil der Großteil der jungen Generation Antworten in Internetforen sucht: „Diese Art des Austausches kann ein Treffen nie ersetzen. Aber Selbsthilfe bedeutet auch Entlastung auf der Angehörigenebene – weil als Betroffener kann ich mich in der Gruppe austauschen und bringe diese Probleme nicht nach Hause oder in meinen Freundeskreis.“

Motivation zur Gründung von Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen müssen laut Bachler nicht unbedingt als fader Sesselkreis organisiert sein: Die Selbsthilfe Steiermark will mehr junge Menschen zur Gründung von Selbsthilfegruppen motivieren. Sie bietet auch Weiterbildungsangebote an und der Schwerpunkt wird auch auf die Öffentlichkeitsarbeit und die Vernetzung gelegt. Das Service ist kostenlos.