Weihnachtsgeschenke
ORF
ORF
Wirtschaft

Weihnachtsgeschäft mit vielen Fragezeichen

Mit großer Unsicherheit blickt der steirische Handel heuer auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft: Zwar gibt es im Vergleich zum Vorjahr durchwegs positive Signale, unklar ist aber noch, wie sich die 2G-Regel auf den Handel auswirken wird.

92 Prozent der Steirerinnen und Steirer planen heuer Weihnachtsgeschenke zu kaufen – das sind um sieben Prozent oder 75.000 Personen mehr als im Vorjahr. Soweit die gute Nachricht. Geschrupft ist aber das Weihnachtsbuget – „etwas schmerzt uns, dass der Durchschnittspreis von 350 Euro auf 310 geht“, so Handelsobmann Gerhard Wohlmuth.

Handel rechnet mit fünf Millionen Euro weniger

Dazu komme im Handel die aktuell geltende 2G-Regel – laut Wohlmuth würden dadurch 40 Prozent der Kunden im Geschäft wegfallen. Unterm Strich sei daher auch heuer wieder mit einem Minus im Weihnachtsgeschäft zu rechnen – und zwar in der Höhe von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

In Zahlen sind das rund fünf Millionen Euro: „Wir haben heuer sicher wieder ein Minus, wir wissen aber, dass das in einzelnen Branchen wie etwa in der Textilbranche noch größer sein wird und das muss der Staat, wenn er solche Gesetze erlässt, auch kompensieren und entschädigen. Das fordern wir ein“, so Wohlmuth.

Einkaufshochsaison vorverlegt

Üblicherweise verzeichnet der Handel zwei Wochen vor Weihnachten das stärkste Geschäft – heuer dürfte das Laut Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria deutlich früher der Fall sein – fast 40 Prozent der Steirer wollen heuer schon Anfang Dezember zuschlagen: „Da gibt’s heuer deutliche Verschiebungen: Der Anteil der Late Shopper ist von 36 Prozent auf weniger als die Hälfte davon gesunken – wahrscheinlich auch wegen der medialen Berichterstattung über Lieferengpässe und lange Lieferzeiten – und wir können davon ausgehen, dass die Steirer heuer früher ihre Weihnachtsgeschenke kaufen.“

Als Weihnachtsgeschenk gefragt sind heuer übrigens einmal mehr Gutscheine, gefolgt von Spielwaren und Kosmetika. Ein Fünftel der Steirerinnen und Steirer will die Geschenke verstärkt in Geschäften der Umgebung kaufen – jeder zehnte bei heimischen Online-Anbietern.