3-G-Kontrolle
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Coronavirus

3-G am Arbeitsplatz: Erste Ausfälle

Seit Montag gilt die 3-G-Regel am Arbeitsplatz ohne Ausnahme, seit Mittwoch kommt auch noch eine FFP2-Maskenpflicht dazu. Bei der Wirtschaftskammer häufen sich die Anfragen, zudem gibt es nun auch erste Ausfälle.

Der Stoffgroßhändler Kufner in Weißkirchen im Bezirk Murtal beschäftigt rund 100 Mitarbeiter – und verzeichnet durch die 3-G-Regel am Arbeitsplatz bereits erste Ausfälle, bestätigt Elke Leitold von der Personalabteilung des Unternehmens: „Einige Mitarbeiter haben sich dazu entschlossen, auf Grund von 3-G nicht mehr zu kommen, andere Mitarbeiter haben wir teilweise nach Hause schicken müssen, weil keine gültigen Testergebnisse da waren.“

Überstunden

Die Kosten dafür trägt derzeit das Unternehmen: „Wir müssen schauen, dass die Mitarbeiter, die im Betrieb sind, Mehrstunden machen, Überstunden machen und die Produktion so am Laufen halten“, sagt Leitold.

PCR-Tests lassen oft auf sich warten

Aufrecht zu erhalten sei die Produktion derzeit nur deshalb, weil in der betriebseigenen Teststraße bei jedem Mitarbeiter ein PCR-Test und ein Antigentest durchführt werde, so Leitold, denn die PCR-Testergebnisse von rund einem Fünftel der Belegschaft würden regelmäßig zwei bis drei Tage auf sich warten lassen – mehr dazu in Wirtschaft klagt über fehlende Tests (news.ORF.at).

Wirtschaftskammer beklagt Unsicherheit

Ähnlich gehe es vielen anderen Betrieben und zwar branchenunabhängig, heißt es von der Wirtschafskammer, die zum Thema 3-G am Arbeitsplatz derzeit rund 800 Anfragen verzeichnet, „und wir können auch in manchen Bereichen gar keine klare Antwort geben, weil wir das auch nicht wissen – weil wenn wir die Antwort geben, hat sich die Situation möglichweise schon wieder geändert“, sagt Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk, der eben diese Unsicherheit scharf verurteilt: „Am Montag waren es 2,5-G, am Nachmittag waren es 3-G, Dienstagnachmittag überraschend Maskenpflicht für alle, und das ist unser Problem: Es sind nicht Maßnahmen, sondern die strategische Vorgehensweise und das Nicht-Vorhandensein der Einbindung der Wirtschaft.“

In einigen Betrieben verschärfe die 2-G-Regel für Kunden die Situation noch weiter: Bei körpernahen Dienstleistern würden die Umsatzverluste je nach Region bereits bei zehn bis 50 Prozent liegen.

Bollwerk-Gruppe schließt alle Lokale

Seit Tagen wird in der Politik und in Medien über einen möglichen Lockdown oder einen Nacht-Lockdown diskutiert. Auch wenn es von der Bundesregierung noch keine klaren Ansagen diesbezüglich gibt, wird die Bollwerk-Gruppe von sich aus aktiv und schließt mit sofortiger Wirkung alle Lokale – mehr dazu in Bollwerk-Gruppe schließt alle Lokale.

Nachschub bei PCR-Gurgeltests

Seit zwei Wochen gibt es in der Steiermark die Möglichkeit, sich mit einem PCR-Gurgeltest zu Hause zu testen. In vielen Apotheken sind diese Tests allerdings vergriffen – das soll sich am Donnerstag ändern. Ein Problem ist, dass viele Kunden die Tests zu Hause horten, heißt es vom Land – mehr dazu in Nachschub bei PCR-Gurgeltests.