Mittwochabend kontaktierte ein unbekannter Täter eine 81-jährige Grazerin auf deren Festnetztelefon: Dabei gab sich der Mann mit südländischem Akzent als Kriminalpolizist der Polizeiinspektion Graz-Karlauerstraße aus und teilte der Pensionistin die angebliche Festnahme einer Einbrecherbande in der Umgebung mit. Bei den Tätern hätte man einen Zettel mit dem Namen der 81-Jährigen gefunden, die Frau sollte deshalb vorsichtig sein.
Vertrauensperson kontaktiert – Polizei alarmiert
Die skeptische 81-Jährige wandte sich sofort an eine Nachbarin, danach alarmierte sie die Polizei. „Das sofortige Handeln der Frau ermöglichte ein effizientes und vor allem rasches Einschreiten von Beamten der Polizei“, so ein Ermittler des Landeskriminalamtes – denn noch während Polizisten mit der 81-Jährigen am Handy telefonierten, läutete es am Festnetz der Frau erneut.
Dabei verwickelte der Täter die Frau in ein Gespräch zu den persönlichen Lebensumständen und den finanziellen Verhältnissen. Unwissend, dass die Polizei bereits mithört, forderte er die Frau am Telefon letztlich dazu auf, Schmuck und Bargeld in eine Tasche zu packen – ein Polizist würde die Wertgegenstände abholen und sicher verwahren.
„Echte“ Polizei sorgte für Sicherheit
Als letztlich ein „Abholer“ an der Türsprechanlage des Wohnhauses läutete, um die Wertsachen abzuholen, schlug die „echte“ Polizei zu und nahm den Tatverdächtigen noch vor dem Wohnhaus fest. Die 81-Jährige kam mit dem Schrecken davon.
Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen in Graz wohnhaften Russen. Bei seiner Einvernahme zeigte sich der 28-Jährige lediglich zu dieser einen Tathandlung umfassend geständig – er wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Die Ermittlungen zu den Hintermännern laufen.