Karlheinz Tscheliessnigg
APA/ERWIN SCHERIAU
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Politik

KAGes-Chef Tscheliessnigg tritt zurück

KAGes-Chef Karlheinz Tscheliessnigg tritt mit 1. Dezember zurück – das wurde am Samstag in einem knappen Statement bekanntgegeben. Ob der Rücktritt etwas mit seinen umstrittenen Äußerungen zur CoV-Schutzimpfung zu tun hat, ist unklar.

Tscheliessnigg ist seit März 2013 Vorstandsvorsitzender der steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), die Presseaussendung am Samstag fiel aber äußerst knapp aus: „Univ.Prof. Dr. KH. Tscheliessnigg gab heute bekannt, dass er Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer über seinen Rückzug aus der Funktion des Vorstandsvorsitzenden der Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. KAGes mit Wirkung vom 1. Dezember informiert hat.“

Nicht gegen CoV geimpft

Der Rücktritt dürfte auch damit zu tun haben, dass der bald 75-Jährige nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. Schon im Jänner hatte die steirische Grünen-Chefin Sandra Krautwaschl die Abberufung von Tscheliessnigg gefordert, sollte dieser nicht seine Aussagen von der „kaum geprüften“ CoV-Impfung zurücknehmen – diese hatte er in einem Brief an die rund 19.000 Mitarbeitenden der KAGes vor Weihnachten 2020 getätigt.

In der „Kleine Zeitung“ wurde Tscheliessnigg nun mit den Worten zitiert, dass er dabei sei, sich impfen zu lassen; würden die Totimpfstoffe nicht rechtzeitig zugelassen, würde er noch heuer einen mRNA-Impfstoff nehmen. Der Wissenstand sei heute ein anderer als zum Zeitpunkt seiner Aussagen, weswegen er die damalige Kritik nach wie vor nicht verstehe. Zur Impfpflicht sagte er wenig: Man brauche eine höhere Impfquote, gleichzeitig warnte er vor einer Spaltung der Gesellschaft.

Dank von Schützenhöfer und Bogner-Strauß

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) dankte Tscheliessnigg in einer Aussendung und bezeichnete ihn als beste Wahl für die Führung der KAGes. Auch Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) dankte dem langjährigen KAGes-Chef, verwies aber auch auf Differenzen: „Wir haben große und wegweisende Projekte gemeinsam auf den Weg gebracht und sind uns gegenseitig stets mit Respekt und Wohlwollen, auch wenn wir unterschiedliche Standpunkte einnahmen, begegnet.“ Die Nachfolge werde man bis zum 1. Dezember klären.