Matthias Hohl
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Cronavirus

„Das will niemand“: Ein Covid-Patient erzählt

Er bereue es jeden Tag, dass er seinen Termin verstreichen und sich nicht habe impfen lassen – das sagt Matthias Hohl. Der 35-jährige Grazer war schwer an Covid erkrankt und versucht nun, Menschen zur Impfung zu bewegen.

Vor rund sechs Wochen bekam Matthias Hohl plötzlich Symptome – und ihm war schnell klar: Das kann nur Corona sein. „Angefangen hat alles mit einem bellenden Husten, der ist dann immer stärker geworden. Ich hab’ dann grippeähnliche Symptome dazu bekommen, ich habe Fieber bekommen, ich habe Schweißausbrüche bekommen, war zu diesem Zeitpunkt aber noch negativ – ich habe immer Heimtests gemacht, die waren immer negativ. Erst fünf Tage nach dem ersten Symptom hab’ ich einen Heimtest gemacht, der positiv war, und drei Tage später war ich auch schon im Krankenhaus, weil es einfach nicht mehr möglich war, mit der ganzen Situation allein umzugehen.“

Fast drei Wochen im Krankenhaus

Fast drei Wochen lag er im Landeskrankenhaus in Graz: „Ich hab’ Atemnot gehabt, ich hab’ dauernd das Gefühl gehabt zu ertrinken, ich hab dauernd ein beklemmendes Gefühl auf der Brust gehabt. Ich hab’ nicht aufstehen können, ich habe nicht sitzen können, ich hab’ massive Schmerzen gehabt.“

Noch immer braucht der 35-Jährige Sauerstoff – schon nach wenigen Schritten geht ihm buchstäblich die Luft aus: „Meine Werte sind etwa bei 50 bis 60 Prozent von einem normalen gesunden Menschen in meinem Alter.“

Weder Leugner noch Impfgegner

Matthias Hohl ist weder Corona-Leugner noch Impfgegner – er ließ einfach seinen Impftermin im Sommer verstreichen und bereut das sehr: „Eigentlich täglich. Würde ich das rückgängig machen können, würde ich mich impfen lassen, weil den Krankheitsverlauf, den ich jetzt schon sechs Wochen lang habe, den will niemand haben.“

„Das will niemand“: Ein Covid-Patient erzählt

Er bereue es jeden Tag, dass er seinen Termin verstreichen und sich nicht habe impfen lassen – das sagt Matthias Hohl. Der 35-jährige Grazer war schwer an Covid erkrankt und versucht nun, Menschen zur Impfung zu bewegen.

Über die sozialen Medien versucht er nun, Menschen von der Notwendigkeit einer Impfung zu überzeugen: „Es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen, und wenn jemand anderes aus diesem Fehler lernen kann und sich aufgrund meiner Geschichte jetzt impfen lässt, dann haben wir alle miteinander gewonnen.“

„Ich hab’ als Mensch auch Pflichten“

Für die Demonstrationen gegen die CoV-Maßnahmen hat der Grazer kein Verständnis: „Ich kann nicht immer nur sagen, ich hab’ Rechte – ich hab’ als Mensch auch Pflichten, und wenn ich diesen Pflichten nicht nachkomme – net bös sein: So funktioniert eine Gesellschaft“, und in dieser spiele Solidarität auch eine wichtige Rolle, so Hohl..