Maske Schule
ORF/Fend
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Coronavirus

Trotz Lockdown: Rund 80 Prozent waren in der Schule

Schule trotz Lockdown – für alle Beteiligten eine Herausforderung: Aber auch wenn es nach wie vor große Unklarheiten gibt, waren rund 80 Prozent der Schüler in den Klassen.

Österreich geht in den Lockdown, die Schulen und Kindergärten bleiben offen: Für Schüler und Schülerinnen findet Präsenzunterricht nach dem regulären Stundenplan statt, zu Hause zu bleiben ist aber erlaubt. Montagfrüh verteidigte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) seine Linie: „Das Modell ist in dieser Phase richtig.“ – mehr dazu in Faßmann verteidigt offene Schulen (news.ORF.at).

Faßmann verteidigt offene Schulen

Faßmann sagte, er wolle die Belastungen für Familien aus den vorangegangenen Lockdowns reduzieren, zugleich schloss er trotz seines Eintretens für offene Schulen im Ö1-Morgenjournal die Bitte an, „dem übergeordneten Ziel der Kontaktreduktion Folge zu leisten“. Schüler, die zu Hause bleiben, sollen mit Lernpaketen versorgt werden. Die Entscheidung liege nun bei den Eltern, die am besten wüssten, was für ihr Kind gut ist.

Am Montag kamen knapp 80 Prozent der steirischen Schüler in ihre Klassen – das ergab eine Hochrechnung der Bildungsdirektion nach stichprobenartiger Erhebung; österreichweit waren nach Angaben des Bildungsministeriums rund 70 Prozent der Schüler in den Klassen – mehr dazu in Großteil nimmt an Präsenzunterricht teil (news.ORF.at). Allerdings: Während manche Klassen fast voll waren, waren andere nur zur Hälfte gefüllt.

Schüler: „Zu viele Fragen offen“

Daran sehe man die starke Verwirrung, die unter den Schülern herrscht, bestätigt AHS-Landesschulsprecherin Miriam Schmigelski: „Meiner Meinung nach hat der Erlass einfach zu viele Fragen offen gelassen – und an jeder Schule herrschen irgendwie andere Regeln, was dazu führt, dass für die Schülerinnen und Schüler die Situation einfach unklarer ist als je zuvor.“

Lehrer: „Mischunterricht nicht möglich“

Ein Mischunterricht – also gleichzeitig die Schüler in der Klasse in Präsenz und jene zu Hause online zu unterrichten – ist nur in wenigen Ausnahmefällen möglich, stellt AHS-Lehrergewerkschafter Herbert Weiß klar: „Wir können – so lang Schülerinnen und Schüler da sind – uns nur auf den Präsenzunterricht konzentrieren, was anderes können wir nicht tun. Einfacher ist es, wenn eine ganze Klasse nicht da ist, dann kann man natürlich Distance-Learning machen. Aber beides gleichzeitig ist einfach nicht möglich.“ Lediglich bei Vorträgen ohne Mitarbeit sei eine Übertragung nach Hause möglich – wenn die Schule dafür ausgestattet ist.

Distance-Learning für Oberstufe?

Für die Landesschulsprecherin stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, falls es kein geeignetes Sicherheitskonzept gibt, zumindest die Oberstufen ganz nach Hause zu schicken: „Wenn das vom Ministerium nicht gewährleistet werden kann, dann sehen wir ehrlicherweise keine andere Möglichkeit, als ins Distance-Learning zu gehen und für die Volksschule und die Sekundarstufe 1 ein funktionierendes Sicherheitskonzept für den Präsenzunterricht auszuarbeiten. Da ist aber schon auch wichtig zu sagen, dass die Abschlussklassen und die Berufsschulen weiterhin die Möglichkeit haben sollten, in Präsenz da zu sein.“

Knapp 80 Prozent waren in der Schule

In ganz Österreich gilt seit Montag ein harter Lockdown. Die Schulen haben aber erstmals weiter geöffnet und dort sind am ersten Lockdown-Tag fast 80 Prozent der Schüler zum Unterricht erschienen.

Meixner: Mit Lage klarkommen

Lehrer wie Schüler müssen bis auf weiteres aber einmal mit der aktuellen Situation klarkommen, sagte Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner: „Die Schulen sollen offen bleiben, das Angebot ist da. Viele Eltern haben sich entschlossen, die Kinder in die Schule zu schicken. Das zeigt, dass Vertrauen da ist. Wir sind leider Gottes in einer Krise. Da ist es so, dass die Kurzfristigkeit eine andere Bedeutung bekommt. Kurzfristige Maßnahmen sind wir mittlerweile gewohnt.“