Der Welthandels ist instabil, Lieferketten sind durcheinandergekommen, Lagerhäuser zu voll oder zu leer – das alles wirkt sich auch am Ende der Kette aus.
Auf Märkten der Nachbarländer
Der Preis für Rindfleisch etwa stieg im vergangenen Jahr um bis zu 25 Prozent an. Da weniger Rindfleisch nach Österreich und Europa eingeführt wird, können die Landwirte mehr Geld verlangen, sagt Franz Beck von der Erzeugergemeinschaft steirisches Rind: „Hauptursache dafür wird sicher sein, dass wir ein geringeres Angebot in ganz Europa haben. Die Importe aus Übersee haben zum Teil durch die Krise abgenommen und sind noch nicht wirklich ins Laufen gekommen. In Nachbarländern wie Deutschland steigt für uns die Möglichkeit, Rinder zu vermarkten, und das wirkt sich auf unsere Preise auch günstig aus.“
Schweinbauern klagen
Genau umgekehrt geht es den Schweinebauern – ihnen fehlen die Exportmärkte außerhalb Europas, und gleichzeitig drängen andere europäische Produzenten auf den heimischen Markt. „In Europa drängt momentan vor allem Produzenten von Billigware aus Spanien, aus Deutschland, aus Frankreich auf den Heimmarkt und überschwemmen somit im Prinzip die Fleischmärkte, weil sie einfach die Exportmärkte in kürzester Zeit vor allem nach Asien verloren haben“, sagt Raimund Tschiggerl von Styriabrid.
Das sei vor allem deshalb so, so Tschiggerl, weil China weniger importiert, und der Preis dort auf weniger als ein Drittel gefallen ist: So bekomme der Bauer für 200 Kilo Schweinefleisch derzeit etwa 165 Euro – damit mache er etwa 35 Euro Verlust. Richtig profitieren könnten übrigens auch die Rinderbauern nicht vom Preisanstieg, so Beck, denn zeitgleich hätte sich auch der Preis der Futtermittel verdoppelt.