Arbeiter im  Magna-Steyr-Werk in Graz
APA/Harald Schneider
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Wirtschaft

Magna-Chef kritisiert CoV-Krisenmanagent

Günter Apfalter, Magna-Chef für das Europa- und Asien-Geschäft, kritisiert das CoV-Krisenmanagement der Regierung: Die Politik habe die „Nebenwirkungen“ zu wenig bedacht und hätte früher handeln müssen – in den Werken habe man die Lage aber im Griff.

Der Automobilzulieferer Magna, einer der größten Arbeitgeber in der Steiermark, hatte bereits in der ersten Coronavirus-Welle seine Sicherheitsvorkehrungen verstärkt, um die Produktion weitgehend aufrecht erhalten zu können – mehr dazu in Magna fährt Produktion langsam hoch (31.3.2020).

3-G und Maskenpflicht „im Griff“

Dementsprechend gebe es in den Werken, wie etwa in Graz, bei der Einhaltung der Sicherheitsauflagen derzeit keine Probleme, bestätigt der Magna-Chef für das Geschäft in Europa und Asien, Günther Apfalter: „In Bezug auf das Krisenmanagement – mit Maske, ohne Maske und der ganze Zirkus rundherum, Kontrolle – das haben wir im Griff.“

Bei den Tests für Ungeimpfte setzt Magna derzeit auf die Antigen-Überprüfung per Abstrich, der genauere PCR-Test sei laut Apfalter nicht praktikabel: „Ich kann nicht in der Früh rein, dann macht man einen PCR-Test, und dann wartet man 24 Stunden auf das Ergebnis.“

Politik von Krisenmanagement „weit weg“

Maßnahmen wie den Lockdown hält die Industrie zwar für bedauerlich, aber auch für notwendig; bezüglich Impfpflicht ist Apfalter sogar davon überzeugt, dass sie schon viel früher ausgesprochen werden hätte müssen. Allerdings müsse mit dieser Vorgabe auch eine Ausweitung des Impfangebotes verbunden sein – nach dem Motto: „Wenn wir sehen, dass die Nachfrage größer ist, dann installieren wir Kapazitäten.“ Stattdessen hatte Apfalter den Eindruck: „Wie die Politik selbst gesagt hat: Dass sie einiges verschlafen haben, dass hier Krisenmanagement weit weg ist von deren Ohren.“

Maßnahmen mit Nebenwirkungen

Generell habe die Politik bei den getroffenen Maßnahmen viel zu wenig über Nebenwirkungen für die Wirtschaft nachgedacht – beispielsweise würden sich dadurch Lieferungen weiter verzögern. Der Lockdown wirke sich außerdem auch auf die Stimmungslage bei den Beschäftigten in den Magna-Werken aus: „Was ich jetzt mitbekommen habe – ich habe mit unserem Produktionschef gesprochen –, dass sich jetzt natürlich eine Polarisierung breit macht in Bezug auf die Diskussion ‚Impfung ja, Impfung nein‘, und das lenkt von der Arbeit und von der Produktivität ab.“