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Wirtschaft

Lockdown sorgt für Ansturm auf Lieferdienste

Weil die Gastronomie derzeit wieder geschlossen hat, erleben Essens-Lieferdienste in Graz einen Riesen-Ansturm. Die Nachfrage sei dieses Mal sogar noch höher als bei den bisherigen Lockdowns.

Velofood ist einer der drei Grazer Zustelldienste, die das Essen per Fahrrad zustellen. Die Zustell-Boten geben sich dort derzeit die Türklinke in die Hand. Das Personal wurde daher bereits aufgestockt, sodass seit Beginn des Lockdowns um ein Drittel mehr Boten unterwegs sind als sonst. Bis zu hundert werden am Wochenende im Einsatz sein, sagt Geschäftsführer-Stellvertreter Josh Follak.

250 Bestellungen pro Stunde

Das stärkste Geschäft und damit auch die meisten Bestellungen verzeichnet der Essens-Zusteller zu Mittag und am Abend:
„Das waren in den letzten Lockdowns 250 pro Stunde, wir gehen davon aus, dass das auch diesen Lockdown so sein wird oder sogar noch mehr.“ Pro Tag rechnet Follak mit im Schnitt 1.500 Bestellungen im Lockdown, sonst sind es um die 1.000.

Lieferdienste hoch im Kurs

Essenszusteller haben durch den Lockdown Hochsaison. Die Nachfrage ist so groß, dass die Zahl der Lieferanten massiv aufgestockt wurde.

Die Boten selbst sind per Funk untereinander und mit der Zentrale verbunden. Auf diese Weise erfahren sie, in welchem Lokal Essen bestellt wurde und wann es abholbereit ist. Per App bestätigen die Boten dann, welche Bestellung sie übernehmen, abholen und anschließend ausliefern.

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Bis zu 70 Kilometer pro Schicht

Einer der Fahrradboten ist Moritz Steirer. Er legt pro Schicht dutzende Kilometer zurück: „Das kommt immer drauf an, wie lange ich fahre, im Schnitt sind es fünf bis sechs Stunden und dann sind es zwischen zehn und 15 Kilometer die Stunde – also zwischen 50 und und 70 Kilometer pro Schicht.“

Ein Drittel des Bestellwerts geht an Lieferdienst

Ein Drittel des Bestellwertes bekommt der Lieferdienst, zwei Drittel bleiben dem Restaurant. Trotzdem bieten immer mehr Lokale dieses Lieferservice an – vor allem im Lockdown, bestätigt etwa der Gastronom Rene Koch: „Bevor man an die wirtschaftlichen Vor- oder Nachteile denkt, geht es wirklich eher darum, sein bestehendes Team aufrecht zur erhalten, dass man in Beschäftigung bleibt und dass man die Lieferanten bedient, dass man selbst so in einem Ablauf bleibt, was einem Geschäft am nächsten kommt.“