Coronavirus

Bürgermeister von CoV-Maßnahmen-Gegnern bedroht

Der Gleisdorfer Bürgermeister Christoph Stark (ÖVP) ist mit mehreren Aktionen von CoV-Maßnahmen-Gegnern konfrontiert. Im Zuge von bisher vier Demonstrationen wurden vor seinem Privatwohnhaus Grabkerzen abgestellt und Zettel mit „Leb wohl“ dazugelegt.

Seit mehr als drei Wochen finden in Gleisdorf jeweils an den Wochenenden sogenannte „Spaziergänge“ bzw. „Fackelwanderungen“ statt. Aufgerufen wird dazu über soziale Netzwerke, „Geimpfte wie Ungeimpfte“ seien willkommen: „Wir ‚ALLE‘ sind Menschen und lassen uns nicht Spalten (sic!), setzen wir ein ZEICHEN!!!“, ist laut APA online zu lesen.

Botschaften am Geschäft der Ehefrau hinterlassen

Zuletzt zogen bereits 1.500 bis 2.000 Menschen durch die oststeirische Kleinstadt – und sie hinterließen vor dem Haus des Bürgermeisters die genannten Botschaften. Weiters hing am Montag am Geschäft seiner Ehefrau ein Zettel mit den Worten: „Ihr korrupter Mann Christoph Stark spaltet die Gesellschaft. Er muss als Politiker sofort abdanken!!!“.

Für Stark ist damit eine Grenze überschritten, sagte er zur APA, „vor allem wenn es die Familie, also meine Frau betrifft“: Das Vorgehen der Demonstranten sei eine „Frechheit“, er stehe zu seinen Grundsätzen und seinen Worten; den Vorwurf der Korruption lasse er nicht gelten.

„Zeigen Sie doch Minimal-Courage“

Auf Facebook schrieb er: „Werter Absender oder Absenderin: Wenn Sie Ihre Meinung schon kundtun wollen und mich öffentlich der Korruption bezichtigen, dann zeigen Sie doch die Minimal-Courage, kommen zu mir ins Rathaus und sagen Sie mir das persönlich ins Gesicht! Am besten noch mit ein paar handfesten Beweisen – wobei ich mir dann womöglich die Freiheit nehmen würde, auch den Rechtsstaat in Anspruch zu nehmen“.

Er hatte überlegt, den Zettel einfach wegzuschmeißen, doch „diese Pandemie betrifft alle Menschen, aber eine kleine Gruppe der Lauten überstimmt derzeit eine große Gruppe, die die Maßnahmen mittragen“, sagte er.

„Demonstrationstourismus“

Von jenen, die die Botschaften bei ihm und seiner Frau hinterlassen haben, habe sich bisher noch keiner direkt bei ihm gemeldet oder gar entschuldigt. Die Sache anzuzeigen, sei seiner Ansicht nach zwecklos; er wisse, dass viele der Demonstranten gar nicht aus Gleisdorf seien, sondern teils aus anderen Bezirken kommen – Stichwort „Demonstrationstourismus“.