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Wirtschaft

Hoffen und Bangen in den Skigebieten

Auch im Lockdown dürfen Skilifte und Seilbahnen offen haben, gerettet ist die Wintersaison für die steirischen Skigebiete damit aber nicht. Vieles ist noch unklar, und die Hotels sind mit ersten Stornos konfrontiert.

Nach Einschätzung der Wetterexperten wird der Winter bereits am Wochenende auf ein Gastspiel vorbeischauen – in vielen Regionen wird von Freitag bis Sonntag der erste Schnee erwartet: „Die Schneefallgrenze liegt größtenteils zwischen 200 und 400 Meter, in Osttirol, Kärnten und der südlichen Steiermark zum Teil noch um 1.000 Meter“, führt Thomas Krennert von der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) aus.

Offene Fragen zu Impfung und Quarantäne

Die sinkenden Temperaturen kommen auch den steirischen Skigebieten zu Gute: Sie haben bereits die Schneekanonen angeworfen, um möglichst bald in die neue Saison starten zu können – trotz Lockdown. „Wir gehen schon davon aus, dass wir weiter Skibetrieb haben dürfen, wie jetzt schon am Dachstein oder ab Freitag auf der Planai – natürlich mit 2-G, natürlich mit Maske bei Betreten der Gondel- und Sesselbahnen“, gibt sich Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Bahnen zuversichtlich.

Schladming Beschneiung Schneekanone
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Allerdings sind viele Fragen noch offen, die dringend zu klären wären, so Bliem weiter: „Wie schaut es aus mit Kindern, mit Impfpflicht beziehungsweise mit Quarantäne, vor allem auch in Hinblick auf unsere internationalen Märkte. Wie geht man um mit Sputnik, das betrifft sowohl unsere Gäste aus Ost- und Zentraleuropa, aber auch unsere Mitarbeiter.“

Erste Stornos deutscher Urlauber

In Schladming haben einige Betriebe wegen der unsicheren Lage bereits Stornierungen hinnehmen müssen. Hotelier Roland Gyger hatte Glück und ist bisher nur mit ein paar Terminverschiebungen davon gekommen, wie er sagt: „Wir haben viele, die Anfang Dezember kommen wollten und jetzt auf den 13. Dezember verschoben haben. Jeder verlässt sich darauf, dass es am 13. wieder losgeht, und wenn das dann irgendwo in Frage steht, dann ist die logische Folge, dass Leute anfangen, ihren Urlaub zu stornieren.“

Weiterer „Totalausfall nicht vorstellbar“

Wichtig sei daher, dass es ab Mitte Dezember in den Skigebieten richtig losgehen könne, sagt auch Matthias Schattleitner vom Tourismus Schladming-Dachstein: „Ein Totalausfall der Saison ist momentan nicht vorstellbar, weil auch im letzten Jahr die Reserven stark aufgebraucht wurden, und dementsprechend hoffen wir auf eine Perspektive.“

Im Vorjahr musste die Hotellerie sechseinhalb Monate geschlossen bleiben, die Seilbahnen schrieben ein Minus von 80 bis 90 Prozent. Der Tourismus stand vor einem „Totalausfall“ – mehr dazu auch in Tourismus: Dicke Verluste trotz neuer Rekorde. Dabei sei gerade der Tourismus ein wichtiger wirtschaftlicher Motor für die Region, betont Schattleitner: „Acht von zehn Euros werden in der Region Schladming vom Tourismus verdient.“

Planai erwartet erste Skifahrer ab Freitag

Auf der Planai will man – trotz Lockdown – jedenfalls schon ab Freitag rund um die Bergstation die ersten Gäste begrüßen. Sie müssen geimpft oder genesen sein, Maskenpflicht herrscht in den Lift-Stationen, in Gondeln und bei Sesselliften mit Abdeckung. Ab Mitte Dezember rechnet Bliem damit, dass die Abfahrt bis ins Tal nach Schladming möglich sein wird.