Abbruchmaterial mit Wohnhaus im Hintergrund
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Wirtschaft

Abbruchhäuser als Rohstoffquelle

Im städtischen Bereich werden immer öfter alte Gebäude abgerissen, um größeren Wohnbauten Platz zu machen. Prominentes Beispiel in Graz ist etwa die Reininghaus-Brauerei – wo dank vorausschauender Planung das Abbruchmaterial als Rohstoff genutzt wird.

Gerade beim Abriss der Reininghaus-Brauereigebäude fielen zigtausende Tonnen Ziegel an – die wurden recycelt und beim Bau der neuen Gebäude wieder verwendet. Der Fachbegriff dafür lautet „Urban Mining“: „Insgesamt konnten wir 50.000 Tonnen Material hier auf der Baustelle als Baustoff generieren, der möglicherweise ansonsten ohne unsere Urban Mining-Konzepte zu Abfall geworden wäre“, so der Architekt Thomas Romm – er ist Gründer des Netzwerks Baukarussell, das sich dem Urban Mining widmet.

Der Aushub als Rohstoff

Dabei ist es sogar möglich, den Aushub bei einem Neubau gleich als Rohstoff an der Baustelle zu verwenden: „Das geht vom fruchtbaren Oberboden bis zu den unteren sandigen, kiesigen Böden, die in die Bauführung als Rohstoffe miteinzuplanen. Es ist unglaublich, wie viel da wirklich möglich ist – wir lernen immer wieder von Projekt zu Projekt dazu“, so Romm.

Beinahe alles lässt ich wiederverwenden…

Aber auch Bauteile von Abrissgebäuden werden einer Wiederverwendung zuführt – der Fachbegriff hierfür ist Re_use: von der Türklinke, dem Holzträger, Betonziegeln oder Lichtschaltern bis hin etwa zu Stahlträgern aus Abrissgebäuden. – solche zuletzt etwa als Ausstellungsdisplay bei der Steiermark-Schau im Grazer Kunsthaus.

… sogar ganze Gebäude

Idealerweise wird gleich eine ganzes Gebäude wiederverwendet – wie etwa schon zum zweiten Mal das IMAX-Kino in Hartberg: Das Stahlgebäude stand früher in Wien und soll jetzt umgebaut werden, „wo man sich jetzt eine neue Verwendung für dieses dritte Leben des Gebäudes überlegt, und da sind sehr viele Möglichkeiten gegeben, weil das Gebäude so eine hohe Flexibilität hat“ so der Architekt. Angedacht ist ein Start-up-Zentrum.