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Spitäler: Beschwerden wegen Besucherregel

Als Reaktion auf die vielen CoV-Infektionen haben die steirischen Spitäler ihre Besucherregelungen verschärft – für viele Patienten und Angehörige sind diese aber problematisch. Bei der Patientenanwaltschaft häufen sich die Beschwerden.

Die vielen CoV-Patienten und das derzeit hohe Infektionsgeschehen bringen den Spitalsbetrieb ans Limit – um Patientinnen und Patienten und Personal zu schützen sowie den Betrieb aufrecht erhalten zu können, wurden daher österreichweit die Regelungen für Besucher verschärft.

So sind in der ersten Woche bis auf Ausnahmen gar keine Besuche erlaubt, und auch danach gilt für Besucher 2,5-G. Ab dem achten Tag darf man dann eine halbe Stunde lang Besuch empfangen – für Kinder, Menschen mit besonderem Pflegebedarf, Geburtsbegleitung oder Palliativbesuche gibt es Ausnahmen. Jeder Besucher muss angemeldet und dann registriert werden, und es muss darauf geachtet werden, dass alle die fixe Zeit einhalten, damit auch andere Besuche empfangen können.

Schutz der Patienten und Entlastung der Spitäler

Die angespannte Situation habe die Verschärfungen nötig gemacht, sagt der Sprecher der steirischen Krankenanstalten, Reinhard Marczik: „Zum einen geht es nach wie vor natürlich um den Schutz der Patienten ebenso wie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Spitälern, zum anderen geht es aber auch um eine gewisse Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Stationen, die ja dann dort das Besuchermanagement machen müssen.“

Verschärfungen sorgen für Verwirrung

Durch die sich ständig ändernde Situation gebe es auch laufend Änderungen bei den Besucherregelungen, und das führe zu vielen Anfragen und Beschwerden, sagt die steirische Patientenvertreterin Michaela Wlattnig: „Es wird mittlerweile immer schwieriger für Patientinnen und deren Angehörige die sich laufend ändernden Regelungen zu erfahren – insofern blicken die Leute nicht mehr durch und wollen natürlich von uns jetzt wissen, was gilt.“

PCR-Testung am Land problematisch

Auch die acht Tage ohne Besuch würden für viele Patienten und Angehörige sehr belastend sein. Dass jeder Besucher geimpft oder genesen und PCR getestet sein muss, würde vor allem am Land immer wieder zu Schwierigkeiten führen, so Wlattnig: „Dass es sehr schwer möglich ist, zu PCR-Testungen zu kommen, dass ein längerer Anfahrtsweg zum Beispiel in eine Apotheke ist, wo ältere Menschen dann wieder unterstützungsbedarf haben, dass sie jemand bringen muss – das ist also manchmal recht schwierig.“