Impfkabinen für Kinder im Impfzentrum Wiener Neustadt
APA/Notruf Niederösterreich/Fohringer
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Coronavirus

Kinderimpfung: Land setzt auf Aufklärung

Die steirischen Impfkoordinatoren haben am Freitag zur CoV-Kinderimpfung aufgerufen, man will aber keinen Druck auf Eltern ausüben: „Vertrauen Sie der Wissenschaft“, sagte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) in einem Appell.

Nach der europäischen Zulassung eines CoV-Vakzins für Kinder ab fünf Jahren haben sich am Donnerstag die Aufrufe zur Impfung gehäuft. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) sprach sich ebenso dafür aus wie das Nationale Impfgremium (NIG) – mehr dazu in Appelle zu offenen Schulen und Impfung (news.ORF.at).

In der Steiermark wurden bis Freitagvormittag 1.529 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren von ihren Eltern zur Impfung angemeldet. Der Großteil von ihnen wird am 4. und 5. Dezember an den steirischen Impfstraßen immunisiert, doch auch Kinderärzte, Allgemeinmediziner und künftig vielleicht auch Schulärzte werden seitens des Landes eingebunden und Kinder impfen, wenn sie sich dafür bereit erklären.

Bogner-Strauß sagte, dass ihre drei Kinder bereits geimpft seien. Eltern mögen sich bei den Vertrauensärzten informieren – Aufklärung sei das Wichtigste, und diese sei auch die Strategie, um viele Eltern zu überzeugen.

Rund zwei Drittel sind vollimmunisiert

Die Steiermark hat in der laufenden Woche bei 70,46 Prozent der Gesamtbevölkerung die Erstimpfung erreicht, vollimmunisiert durch Impfungen sind nun rund 66 Prozent.

Die Anzahl der Stiche ist in den vergangenen Wochen und auch in der laufenden Woche massiv gestiegen, sagte Impfkoordinator Michael Koren, allerdings gingen die Erststiche in den vergangenen Tagen auch schon wieder im Vergleich zur Vorwoche zurück. Von Freitag bis Freitag wurden insgesamt mehr als 85.000 Stiche gesetzt, in der Woche davor waren es gut 66.000.

Für den stellvertretenden Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig ist die Anzahl der Erststiche aber immer noch erfreulich. Er mutmaßt, dass die Bereitschaft wieder nachlasse, weil durch den Lockdown keine 2-G-Nachweise nötig sind, aber vielleicht auch, weil der Glaube an die geplante Impfpflicht noch nicht da sein könnte.

Höchststand bei Immunisierungen in Impfbussen

Einen neuen Höchststand gab es bei den Immunisierungen in Impfbussen: Harald Eitner sagte, dass in der vergangenen Woche mehr als 1.500 Impfungen in den Bussen verabreicht wurden; allein am Donnerstag waren es 423, ein neuer Höchstwert.

Impfbus Steiermark
ORF

Neue Impfstraße in Mürzzuschlag

Ab 7. Dezember wird im ehemaligen Gymnasium in Mürzzuschlag eine weitere Impfstraße den Betrieb aufnehmen: Dienstag und Freitag jeweils von 10.00 bis 20.00 Uhr sowie am Samstag von 8.00 bis 18.00 Uhr wird dann auch dort das freie Impfen ohne Termin angeboten. Bewohner aus der Region Mürzzuschlag, die noch Termine für Bruck bekomme haben, können sich auch schon vorher in Mürzzuschlag beim freien Impfen immunisieren lassen, da erwarte sie aber möglicherweise eine Wartezeit.

Auch Sonntagvormittag wird getestet

Neuerungen gibt es auch bei den steirischen Teststraßen: Wegen des hohen Andrangs Samstagabend und Montagfrüh wird nun auch am Sonntag von 8.00 bis 12.00 Uhr getestet, was vor allem für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine große Erleichterung darstellen wird. Eitner richtete auch eine Bitte in Sachen PCR-Gurgeltests an die Bevölkerung: 30 Minuten vor dem Gurgeln soll weder etwas gegessen noch getrunken werden, es soll auch nicht mit Wasser vorher gespült werden, denn das könne das Testergebnis verfälschen.