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Wissenschaft

Steirische Niederschlagsmessgeräte für China

Um die Satelliten-Kommunikation zu optimieren, hat Joanneum Research extrem genaue Geräte für die Messung von Niederschlag entwickelt. Mittlerweile verbessern diese Geräte in der ganzen Welt die Wettervorhersagen – sogar in China.

Die Regenmesser der steirischen Forschungsgesellschaft heißen „Distrometer“ – sowohl die Grundtechnologie, als auch die Software wurden in Graz entwickelt.

Ausgangspunkt Satelliten-Nachrichtentechnik

Ausgangspunkt war eigentlich die Satelliten-Nachrichtentechnik, so Michael Schönhuber, Leiter der Joanneum-Forschungsgruppe Weltraum-Kommunikation: „Der Ursprung ist die Satelliten-Nachrichtentechnik. Da hat das Wettergeschehen eine sehr wichtige Rolle. Die Regentropfen vor allem, aber auch Schneeflocken dämpfen das elektromagnetische Signal, und daher möchte man ganz genau wissen, wie die Regentropfen aussehen.“

Namhafte Kunden

Die Grazer „Distrometer“ werden weltweit von hochrangigen Forschungseinrichtungen verwendet: „Die NASA ist unser Kunde – wo vom Satelliten aus global der Niederschlag beobachtet wird. Auch die Indian Space Research und die Deutsche Luft- und Raumfahrt gehören zu unseren Kunden.“

Jeder Regentropfen wird genau vermessen

Aber auch sieben Geräte für die chinesische Akademie für meteorologische Forschung – Kostenpunkt insgesamt rund 300.000 Euro – werden in Graz gebaut: Große Koffer, bestückt mit einem System aus Sensoren, Kameras und Linsen – und mit einem rauteförmigen Loch in der Mitte, durch das der Niederschlag fällt und genauestens vermessen wird, „und damit können wir von jedem einzelnen Regentropfen ein sehr genaues Bild bekommen“, so Schönhuber.

Genauere Wettervorhersagen möglich

Das Gerät kann aber auch die Menge, Stärke und Geschwindigkeit von Schnee und Hagel messen und so die Grundinformationen verfeinern, die etwa von einem Wetterradar kommen, so Schönhuber: „Man möchte die Radar-Daten immer besser interpretieren können – ich bekomme ja von einer Regenwolke nur ein Echo zurück, und daraus muss ich dann sagen: Wie viel hat es geregnet? Wenn ich aber ganz genau weiß, wie der Regen in seiner Mikrostruktur ausschaut, kann ich das sehr viel besser interpretieren.“