Die jüngste Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen hat wieder einmal gezeigt, wie groß die Spaltung in der Gesellschaft ist. Und auch durch viele Familien geht in Zusammenhang mit der Impfdiskussion ein Bruch.
Einander zuhören! Das Gegenüber verstehen wollen
Warum gerade das Thema Impfen die Emotionen derart hochgehen läßt und wie man trotz unterschiedlicher Meinung, dennoch ein gutes Miteinander schaffen kann, darüber spricht der Grazer Mediator Sven Gillissen.
Der Grazer Mediator Sven Gillissen im ORF-Steiermark-Sonntagsgespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller.
Familienmitglieder sollten das Thema „Impfen“, wenn klar ist, dass es ein schwieriges Thema sei, nicht zwischen Tür und Angel diskutieren, rät der Mediator. Es gehe darum, einander zuhören, sein Gegenüber erzählen zu lassen, mit Neugier verstehen wollen, wie der jeweils andere zu dieser Position gekommen ist.
Kinderimpfung: Eltern sollten zuerst Klarheit schaffen
Wir hätten verlernt zuzuhören, sagt Gillissen. Man könne den anderen aber nur verstehen, wenn man auch zuhört. Der Mediator rät, gemeinsam Argumente für und gegen die Impfung zu besprechen. Das gelte auch beim Thema Kinderimpfung wenn Elternteile unterschiedlicher Meinung sind. Gillissen rät, dass die Eltern zuerst miteinander reden und die Argumente von der Entscheidung trennen. Kinder sollten aber nicht in den Konflikt mit einbezogen werden. Sie würden in einen Loyalitätskonflikt geraten.