Viele Menschen würden mit ihren Ängsten, ihren Sorgen, mitunter auch ihrer Wut alleine nicht mehr zurechtkommen. Schon der Umstand, dass jemand zuhört, so die Berater, helfe den Blick zu weiten, Wege aus scheinbar ausweglosen Situationen zu finden. Auch die Online-Beratungen haben zugenommen.
Deutlich mehr Anrufe als vor der Pandemie
Die 90 Ehrenamtlichen der steirischen Telefon-Seelsorge verzeichnen seit Ausbruch der Pandemie eine Steigerung der Anrufe um 20 Prozent auf 18.000 im Vorjahr, erzählt Daniela Bauer von der Telefonseelsorge: „Es kommt eine Ohnmacht dazu, Erschöpfung, durchaus auch Wut. Auch dafür sind wir da, wenn jemand ein Gegenüber braucht, um seine Gefühle auszudrücken.“ Allein schon wenn man diese Gefühle und Sorgen, die Orientierungslosigkeit aussprechen kann, sei das schon mehr oder weniger die Hilfe für viele, so Bauer. Bei Jüngeren sei auch die Online-Beratung immer stärker gefragt.
Telefonberatungen im Lockdown gefragt
Die CoV-Pandemie führt auch zu starken seelischen Belastungen. Immer mehr Menschen wenden sich an Einrichtungen in der Steiermark, die Telefonische Beratung und Hilfe anbieten.
Zuhören und dadurch schon ein Stück weiterhelfen
Auch die Männerberatung verzeichnet seit Corona einen enormen Zulauf. Die Zahl der Kontakte sei von 2.000 auf 3.000 gestiegen. Besonders zugenommen haben Beziehungsprobleme, sagt Eduart Hamedl von der Männerberatung: „Wir merken, dass die Leute aggressiver werden und dass sie mit größeren Problemen und Krisen kommen. Dadurch werden Gewalt und Suizid wahrscheinlicher“, schildert Hamedl.
In akuten Fällen biete man auch persönliche Kontaktaufnahme an. Zumeist sei aber schon das Telefonat mit einem der rund 30 Ehrenamtlichen eine Art erster Rettungsanker, um das Leben wieder lebenswerter zu machen und Situationen zu entschärfen.