Chronik

„Home-Invasion“ nach zehn Jahren vor Klärung

Eine mehr als zehn Jahre zurückliegende „Home-Invasion“ in Pirka südlich von Graz steht vor der Klärung: Die Ermittler forschten einen 53-jährigen Ungarn aus, der einer der drei Täter gewesen sein soll.

Die drei Räuber waren am Morgen des 27. Mai 2011 über eine Leiter und ein offenes Fenster in das Obergeschoß eines Zweifamilienhauses in Pirka im Bezirk Graz-Umgebung eingestiegen. Sie besprühten im Schlafzimmer im Obergeschoß eine 73-jährige Frau mit Pfefferspray und fesselten sie an Händen und Füßen mit Kabelbindern und Ladekabeln. Einer der Täter blieb beim ersten Opfer, während die beiden anderen im Erdgeschoß ein schlafende Ehepaar überraschten: Sie bedrohten den 54-Jährigen und seine 39-jährige Frau mit einer Faustfeuerwaffe und setzten ebenfalls Pfefferspray gegen sie ein.

Opfer mit Krawatten an Bett gefesselt

Die Opfer wurden genötigt, den Tresor im Haus zu öffnen – aus diesem wurde eine beträchtliche Menge Bargeld, Uhren und Schmuck gestohlen; die Frau musste den Tätern sogar den Schmuck, den sie trug, geben. Dann fesselten die Räuber die drei Opfer mit Krawatten an ein Bett im Erdgeschoß, ehe sie sich davonmachten – sie flüchteten mit dem Sportwagen des Opfers. Der Pkw wurde dann rund zwei Kilometer vom Tatort entfernt gefunden.

Verdächtiger leugnet

Eine umfassende Spurensicherung nach der Tat war die Basis für die Beweise, die nun gegen den 53-Jährigen vorliegen. Der Verdächtige wird vorerst nicht nach Österreich ausgeliefert und sitzt seine Haft in Ungarn ab – die Ermittler befragten ihn allerdings zur „Home-Invasion“ in Pirka: Er leugnete, etwas damit zu tun zu haben und machte daher auch keine Angaben zu den beiden Komplizen.

Erst vor wenigen Tagen wurde nach 13 Jahren Fahndung auch ein Haupttäter einer „Home-Invasion“ in Wörth an der Lafnitz im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld gefasst – mehr dazu in Brutaler Überfall nach 13 Jahren geklärt (20.11.2021).

„Die Polizei gibt niemals auf“

Der steirische Landespolizeidirektor Gerald Ortner gratulierte den Ermittlern: „Die jüngsten Ermittlungserfolge steirischer Kriminalisten zeigen, dass die Polizei auch nach Jahren niemals aufgibt und Opfer von Straftaten nicht vergisst. Ich gratuliere allen am Ermittlungserfolg beteiligten Polizistinnen und Polizisten, allen voran der Raub-Gruppe des LKA, und danke ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz.“