Krebshilfe
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Coronavirus

Ängste und Sorgen bei Krebspatienten und Krebshilfe

Die CoV-Pandemie und speziell der Lockdown sind besonders auch für viele Krebspatienten sehr belastend. Schwierige Zeiten sind es aber auch für die Krebshilfe, die aufgrund der Pandemie mit einem geringeren Spendenaufkommen konfrontiert ist.

Allein in der Steiermark sind 45.000 Menschen krebskrank, jährlich kommen 6.000 neue Fälle dazu. Seit der Pandemie stehen die Betroffenen unter besonderem Druck, sagt die gynäkologische Onkologin Florentia Peintinger: „Nicht nur die Angst wegen einer möglicherweisen lebensbedrohlichen Erkrankung, sondern dazu kommt die Angst, von der man überall hört – aber erst recht bei Krebspatientinnen – vor der Coronainfektion.“

Impfung von Immunerkrankten „nicht problematisch“

Derzeit gäbe es in der Steiermark trotz belasteter Stationen keine Probleme, Behandlungen und Therapien durchzuführen, und auch mit der Impfung von immunsupprimierten Personen habe man bisher gute Erfahrungen gemacht, so Peintinger: „Ich würde da immer auf den Experten verweisen, der immunsupprimierte Patienten auch behandelt. Ich weiß aber von einigen meiner Patientinnen, dass das eigentlich nicht problematisch war bis jetzt.“

Krebshilfe betreut jährlich rund 4.500 Menschen

Viele Patienten holen sich Unterstützung bei der Krebshilfe, doch auch dort ist die Lage derzeit schwierig. Der Bedarf an Hilfe ist groß, Betreuung kann aber nur online erfolgen – und das bei rund 4.500 Patientenkontakten jährlich, schildert der klinische Psychologe Maximilian Presker: „Es geht natürlich schon darum, dass man den Klientinnen und den Klienten jetzt auch Mut macht, auch die Situation, in der sie sich befinden, jetzt nicht kleiner macht, sondern auch so real darstellt, wie sie ist, weil oft die Ängste und die Sorgen da ganz ins Negative hereinspielen und das verstärken.“

„Wir schauen mit großer Sorge in die Zukunft“

Die Pandemie macht es aber auch für die Krebshilfe selbst, die heuer ihr 75-jähriges Bestehen feiert, schwer: Sammelaktionen, die sonst von Schülern durchgeführt werden, entfallen – für die rein spendenfinanzierte Organisation sei das ein großes Problem: „Der Einbruch ist eigentlich etwa 30 Prozent gewesen – im ersten Jahr sogar noch mehr. Und wie es im dritten Jahr mit dem Einbruch aussieht, das können wir jetzt zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten. Wir schauen mit großer Sorge in die Zukunft“, betont Christian Scherer von der Krebshilfe Steiermark.

Krebserkrankung während der Pandemie

Für Krebserkrankte stellt das Coronavirus eine zusätzliche Belastung dar. Die Angst vor einer Ansteckung ist groß. Außerdem verzeichnen Organisationen wie die Krebshilfe Spendeneinbußen, da viele Benefizaktionen entfallen.

Man hofft auf die Spendenfreudigkeit am internationalen Tag des Gebens, der am Dienstag stattfindet. Auch online kann hier gespendet werden, um weiterhin den Betroffenen auf ihrem schwierigen Weg ein Stück Hoffnung zu geben.