Universalmuseum Joanneum Museumsviertel
Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Kultur

Joanneum: Länger offen und Jugend gratis

Im steirischen Universalmuseum Joanneum wird es ab 2022 nicht nur längere Öffnungszeiten an den verschiedenen Standorten, sondern ab Sommer auch freien Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre geben.

Die einzelnen Häuser des Joanneums werden in Zukunft fast alle von Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet sein – bisher war um 17.00 Uhr Schluss, manche ließen auch am Dienstag die Türen zu. „Große Museen leben davon, offen zu sein“, begründete Kulturlandesrat Christopher Drexler (ÖVP) diesen Schritt bei einer Online-Pressekonferenz am Mittwoch.

Finanzierung über Landesanteil der GIS-Gebühren

Mit Beginn der Sommerferien (9.7.2022) werden zudem Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre gratis die Museen des Joanneums besuchen können. Diese Maßnahme wird mit rund 200.000 Euro zu Buche schlagen, die längeren Öffnungen kosten 350.000 Euro. Möglich werden diese Ausgaben, weil künftig der gesamte Landesanteil der GIS-Gebühren für Kunst, Kultur und Sport verwendet werden kann – bisher standen nur 54 Prozent zur Verfügung.

2021 „überaus positives Jahr“

Das zu Ende gehende Jahr ist trotz Pandemie und Lockdown gut gelaufen, die Besucherzahlen liegen „nur wenig unter 2019“, erklärte Joanneum-Direktor Wolfgang Muchitsch, und auch die kaufmännische Direktorin Alexia Getzinger betonte, dass 2021 „ein überaus positives Jahr“ gewesen sei.

Die Steiermark-Schau, eine „umfassende Liebeserklärung an die Steiermark“, wurde erfolgreich zum Abschluss gebracht: Bis Ende des Jahres rechne man mit 640.000 Personen, die an den drei Standorten in Graz und beim mobilen Pavillon vorbei geschaut haben werden, so Getzinger – mehr dazu in Rund 97.000 Besucher bei Steiermark-Schau (29.10.2021)

2022 wird der Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenstand über 600 betragen, nicht zuletzt durch die Eingliederung des Tierparks Herberstein – mehr dazu in Tierwelt Herberstein wird Teil des Joanneums (29.7.2021). Für die Jahre 2022 bis 2027 ist ein „dynamisches Wachstum des Budgets“ festgelegt worden: So wird der Beitrag des Landes kontinuierlich von 29,3 auf 32,7 Mio. Euro steigen, so Drexler.

Kunsthaus: „Superheldinnen“ und Kunst der Verführung

Das Kunsthaus wird im nächsten Jahr interimistisch von Chefkuratorin Katrin Bucher Trantow geleitet, Barbara Steiner verließ das Haus, um nach Dessau zur Stiftung Bauhaus zu gehen. Über die Neubesetzung soll dann bis Ende 2022 entschieden werden.

Zwei große Ausstellungen sind geplant: „Amazons of Pop“ behandelt „Künstlerinnen, Superheldinnen, Ikonen von 1961-1973“, erläuterte die Kuratorin; eine weitere große Schau wird „Faking the Real – Kunst der Verführung“, wo es um die Schnittstelle zwischen Grafik und Kunst geht – geplant ist hier auch eine Kooperation mit lokalen Häusern.

Erwin Thorn in der Neuen Galerie

Highlight in der Neuen Galerie wird unter anderem die Ausstellung mit Arbeiten von Erwin Thorn sein, dessen Werk erstmals museal aufbereitet wird, wie der Leiter der Neuen Galerie, Peter Peer, betonte; weitere große Projekte sind Paul Neagu und Axl Leskoschek gewidmet.

„Film und Kino in der Steiermark“

Das Museum für Geschichte in Graz plant eine Schau zum Thema „Film und Kino in der Steiermark“. Der Bogen spannt sich dabei von den ersten Filmvorführungen Ende des 19. Jahrhunderts bis zum zeitgenössischen Filmkunstschaffen steirischer Regisseurinnen und Regisseure, beschrieb Leiterin Bettina Habsburg-Lothringen.

Heilkunst auf Schloss Trautenfels

Im obersteirischen Schloss Trautenfels widmet man sich in einer Ausstellung „Heilkunst“ der Geschichte der Medizin – ein Thema, das in Pandemie-Zeiten sicher auf viel Interesse stoßen dürfte.