Lebkuchen
AFP
AFP
Gesundheit

Lebkuchen hat viel Gesundes in sich

Rund um Weihnachten kommen oft fette oder süße Schlemmereien auf den Tisch. Vergleichsweise wenige Kalorien und gesunde Inhaltsstoffe haben der traditionelle Lebkuchen und Kletzenbrot, so die Grazer Ernährungswissenschaftlerin Sandra Holasek.

Was wäre Weihnachten ohne die verführerisch duftenden süßen Naschereien, Kekserln und Kugerln – leider helfen sie allesamt dabei, noch ein bisschen mehr Fett auf den Hüften zu sammeln. Dabei gibt es traditionelle Rezepte wie Lebkuchen und Kletzenbrot, die ebenso wohlriechend, würzig und zumindest weniger ungesund sind.

Honig, Nüsse und Gewürze

Anis, Ingwer, Zimt, Muskat, Nelke und weitere exotische Gewürze sorgen für das intensive Aroma der beliebten Weihnachtsbäckerei, die bereits im 13. Jahrhundert als „leb(e)kuoche“ bekannt war. Honig als Süßungsmittel, jede Menge Nüsse und eine Reihe von Gewürzen machen den Adventbegleiter sogar gesund, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Med-Uni Graz.

Lebkuchen backen
AFP

Weniger Kalorien, mehr Geschmack

Nüsse, Dörrobst und Gewürze mit gleichzeitig wenig Zusatz von Haushaltszucker ergeben laut Holasek vom Lehrstuhl für Immunologie und Pathophysiologie der Med-Uni Graz ein interessantes Nährstoffprofil: „Da die Süßkraft von Honig und Fruchtzucker höher ist als jene von Haushaltszucker wird auch erklärbar, warum der Kaloriengehalt dieser Rezepturen sinkt, obwohl das Geschmackserlebnis groß ist“, so Holasek.

Eine beliebte Zutat in Lebkuchen verschiedenster Arten sind Nüsse – gehackt im Teig verarbeitet oder als Dekoration auf dem Gebäck: Nüsse enthalten leicht verwertbare Proteine, viele Ballaststoffe, ungesättigte Fettsäuren, B-Vitamine, Vitamin E und eine Vielzahl an Mineralstoffen und Spurenelementen. Das mache sie – richtig dosiert – zu einem echten „Superfood“.

Lebkuchen
AFP

Entzündungshemmend

Nicht jede Lebkuchenrezeptur ist gleich, aber gewisse Zutaten tauchen in fast jeder der Gebäckvarianten auf: Roggenmehl mit besonders vielen Ballaststoffen, Eier, Honig und Natron bilden das „Grundgerüst“ fast aller Lebkuchen. Dazu kommt eine ganze Reihe an Gewürzen, die oft als „Neunerlei Gewürz“ zusammengefasst werden: Zimt, Ingwer, Anis, Muskat, Nelke, Piment, Koriander, Kardamom und Fenchel, die bereits in kleinen Mengen große Wirkung entfalten.

Neben der festen Verankerung in unserem Geschmacksgedächtnis und der entsprechenden Verbindung mit angenehmen, gemütlichen Momenten wirken diese laut Med-Uni Graz auch über die neurophysiologische Ebene hinaus. Beispiele dafür wären eine entzündungshemmende Wirkung im Fettgewebe und der Leber oder eine verlangsamte Aufnahme von Zucker und Fett.

„Bewusst konsumieren“

Die Grazer Ernährungsexperten raten zu einer bewussten Konsumation des weihnachtlichen Traditionsgebäcks: Die vielen gesunden Zutaten seien „kein Freibrief“, um jeden Lebkuchen, der in der Weihnachtszeit angeboten wird, zu verschlingen. Vor allem bei solchen mit Zuckerglasur oder Schokoladenüberzug sehe es mit den gesundheitlichen Vorteilen schon wieder ganz anders aus.

Bei einem an den Verzehr anschließenden Winterspaziergang gibt es Gelegenheit, etwaige überflüssige Kalorien wieder loszuwerden. Und wer ansonsten alltäglich Gemüse, Obst und Vollkornprodukte kulinarisch in den Mittelpunkt stellt, darf in der Adventzeit mit weniger schlechtem Gewissen das eine oder andere Kekserl oder Kugerl essen.