„Wir sind voll in der Planung für die Airpower am 2. und 3. September 2022; 15 Gruppen wurden gebildet, eine eigene Stabsstelle organisiert, das mit einem Team von Spezialisten aus Umweltschutz und Nachhaltigkeit“, so Prieler bei einem Hintergrundgespräch am Fliegerhorst in Zeltweg.
Airpower 22
Die Airpower 22 findet voraussichtlich am 2. und 3. September 2022 in Zeltweg statt.
Internationales Interesse
Es gehe auch um die Klärung der Frage, wo man stehe und wo man die Airpower künftig positionieren wolle. Das Vorhaben weckte bereits das Interesse anderer Airshows und Luftwaffen, berichtete Prieler – man sei ja Mitglied eines globalen Forums von Luftstreitkräften, das sich ansehe, wie etwa nachhaltige E-Infrastruktur ausschauen können und wie es zum Beispiel mit den verwendeten Kraftstoffen weitergeht.
E-Fahrzeuge und Pfandsystem
Die Stabsstelle Nachhaltigkeit wird von Sebastian Schwab koordiniert – er berichtete, dass ein Sieben-Punkte-Plan bereits in Umsetzung sei – im Sinne von Green Procurement bei den Ausschreibungen von Dienstleistungen externer Firmen. Dazu habe man auch eine Firma zur rechtlichen Beratung an Bord. Dabei stelle man sicher, dass etwa Fahrzeuge Euro 6-Standard haben müssen, und zwar die eigenen als auch die Lieferfahrzeuge. Wie der steirische Militärkommandant Heinz Zöllner ausführte, habe man auch schon etliche E-Fahrzeuge im Heer in Betrieb, die dabei eingebaut würden. Das Pfandsystem bei Trinkbechern während der Veranstaltung werde ausgebaut.
Erstellt werde auch ein Vergleich der CO2-Bilanz 2019 mit 2022 nach internationalen Berichtstandards, nach Greenhouse Gas Protocol (GHG) und CDP (Carbon Disclosure Project), so Schwab: „Wir stützen uns bei externen Dienstleistern auf deren Know-how ab. Wir werden auch das bestehende Verkehrskonzept weiter ausbauen, mit einem Attraktivieren des Öffi-Angebots und einem Anreiz für Fahrgemeinschaften. Das laufe etwa so ab: Die Parkgebühr für einen Pkw einer Besuchergruppe reduziere sich entsprechend, je mehr Personen darin anreisten.“
„Vermeiden und Verringern“
Eine Aufteilung nach Prozenten, wie viel CO2-Belastung der reine Flugbetrieb bzw. die Anreise der Besucher ausmache, konnte man noch nicht geben – dies könnte dann im Februar oder März erfolgen. Es gehe jedenfalls um „Vermeiden und Verringern“, sagte Schwab. Alle Maßnahmen würden erhoben, beobachtet und dokumentiert, in einem eigenen Monitoring mit einem eigenen Software-Tool. „So können wir tagesaktuell sagen, ob wir im Zielbereich sind oder nicht“, so Schwab.
Bestehendes Verkehrskonzept wird ausgebaut
Laut Zöllner werde das bestehende Verkehrskonzept mit neuen Ansätzen ausgebaut, man sei schon in Kontakt mit zivilen Anbietern, vor allem mit der ÖBB. Ziel sei es, Individualfahrten weitestgehend zu vermeiden – dazu gehöre auch, alle Soldaten möglichst nahe des Fliegerhorsts unterzubringen, um den Treibstoffverbrauch beim Transport auf ein Minimum zu reduzieren.
Ein Schwerpunkt liege schließlich auch auf der Technologie- und Wirtschaftsausstellung, hieß es bei der Präsentation: Dabei liege das Augenmerk auf Zukunftstechnologien und nachhaltiger Mobilität in der Luftfahrt, in den Bereichen Antriebe, Werkstoffe und Treibstoffe – Stichwort u.a. „Electric Aircraft Technologies“.
Tanner: „Bogen gespannt“
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) ergänzte: „Mit dem Einsatz von Experten im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz leisten wir einen Beitrag für eine nachhaltigere ‚grünere‘ Flugshow. Ich freue mich, dass der Fahrplan für eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie nunmehr transparent und klar vorliegt. Durch diese Expertise ist es uns gelungen, einen Bogen zwischen Klimaschutz und der Ausrichtung der Airpower22 zu spannen.“