Die Situation in einem Grazer Einkaufszentrum aufgenommen am Dienstag, 8. Dezember 2020.
APA/ERWIN SCHERIAU
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Coronavirus

Handel: Keine Chance, Umsätze nachzuholen

Der Lockdown für Geimpfte und Genesene ist seit Sonntag vorbei. Mit Montag haben auch in der Steiermark wieder die Geschäfte geöffnet. Man erwarte nicht, die Umsatzverluste des vierten Lockdowns bis Weihnachten aufholen zu können, so der Tenor im steirischen Handel.

Während die Gastronomie in der Steiermark noch bis Freitag geschlossen ist, hat der Handel Montagfrüh seine Geschäfte wieder geöffnet. Die Hoffnung, zumindest einen Teil der Verluste wettzumachen, ist groß – mehr dazu in Handel hofft auf Weihnachtsgeschäft (news.ORF.at).

Noch keine große Kauflust

In Graz hielt sich die Kauflust der Menschen in der Innenstadt am Montag noch weitgehend in Grenzen gehalten. Nachgefragt waren vor allem Bücher, Weihnachtsware und Spielzeug.

Auch einige Innenstadtlokale hatten wieder geöffnet und verkauften Getränke „to go“. Während des Lockdowns nur für den Gassenverkauf aufzusperren war für etliche Cafetiers wohl nicht infrage gekommen. „Wenn der Handel nicht offen hat, ist einfach zu wenig Frequenz“, sagte eine Wirtin in der Innenstadt.

Weihnachtsgeschäft, Kunden beim Einkauf
ORF

„Wir geben unser Bestes“

Auch in Leoben, der zweitgrößten Stadt der Steiermark, ging das Geschäftstreiben am Montag wieder los: Froh über das Ende des Lockdowns sind die Verantwortlichen der mehr 85 Geschäfte und Dienstleister im LCS Leoben. Dennoch glauben sie nicht, die Umsatzverluste aufholen zu können.

„Da ist im Lockdown schon viel Umsatz verloren gegangen. Aber vielleicht, wenn es jetzt gut geht, geht noch ein bisschen“, sagte Geschäftsfrau Gudrun Zöllinger. „Aufholen werden wir nicht viel können. Wir können die Situation nur so meistern, dass wir sagen, wir geben jetzt unser Bestes, und wir hoffen, dass die Steirerinnen und Steirer wirklich an das Christkind denken“, meinte Geschäftsfrau Elke Neubauer

Kurz vor 9 Uhr früh kommt es bei der Einfahrt in die Parkgarage des Leoben City Shopping aufgrund des großen Andrangs bereits zu einem ersten Stau. Der zweite ist vor einigen Geschäften kur bevor sie öffnen.

Kundenfrequenz nicht steigerbar

Das LCS zählt pro Jahr rund 5,4 Millionen Besucher, an normalen Einkaufstagen rund 25 bis 30.000. Geschäftsführer Christian Trampus zeigte aber nicht sehr optimistisch, dass die normale Frequenz trotz des Lockdowns nun erreicht werden kann. Grund ist unter anderem die 2 G-Regel.

„Wir werden die Kundenfrequenz nicht erreichen oder erhöhen. Wir versuchen alles, um eine gewisse Sicherheit für unsere Kunden zu bieten. Ich glaube aber trotzdem, dass eine gewisse Vorsicht da sein wird, und wir hoffen natürlich, dass unsere Shoppartner auf einem guten Weg sind, gewisse Umsätze noch zu erzielen und zu erreichen“, so Trampus. Um an das Weihnachtsgeschäft von vor der Pandemie anknüpfen zu können, müsste die Impfquote steigen, so Trampus.