Chronik

Kontrollen nach „Gammelfleisch“-Skandal

Der Skandal um „Gammelfleisch“ in einem südsteirischen Schlachthof hat am Montag zu einer Verurteilung geführt. Er habe aber auch dafür gesorgt, dass seither schärfer kontrolliert werde, hieß es vom Landesveterinärdirektor.

Am Montag ist der Prozess gegen einen südsteirischen Schlachthofbetreiber zu Ende gegangen. Dem Mann wurde vorgeworfen, ungenießbares Fleisch mit genießbarem gemischt und verkauft zu haben. Er wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt, acht Monate davon unbedingt.

Zusätzliche Dokumentation und Crosschecks

Der Skandal hat die Frage aufgeworfen, wie künftig verhindert werden kann, dass ungenießbares Fleisch in den Lebensmittelhandel kommt. Der steirische Landesveterinärdirektor Peter Wagner sagte, er sei sicher, dass es sich bei dem Skandal im südsteirischen Schlachthof um einen Einzelfall handle. Außerdem wurde seit Bekanntwerden des „Gammelfleisch“-Skandals genau analysiert, mit welchen Maßnahmen und Vorschriften ein derartiges Vorgehen verhindert werden könne.

„Wir haben diesbezüglich mit der Tierkörperverwertung vereinbart, dass die Abholung dieser beanstandeten Tierkörper noch zusätzlich genau dokumentiert werden muss“, so Wagner. Neu sei auch, dass jetzt mit Crosschecks genau überprüft werde, ob die dokumentierten Ablieferungen auch dem entsprechen, was beanstandet wurde.

Kontrollen auch von der Lebensmittelaufsicht

Vor und nach der Schlachtung wird weiterhin jedes Schlachttier vom zuständigen Fleischuntersuchungstierarzt überprüft und beurteilt. Dabei wurden im Jahr 2020 bei mehr als zwei Millionen Schlachtungen von Schweinen rund 3.500 Tiere für untauglich erklärt. Außerdem werden alle fleischverarbeitenden Betriebe regelmäßig von zuständigen Amtstierärzten auf die Einhaltung der Vorschriften überprüft.

„Das ist beispielsweise die getrennte Lagerung, Transport und Verwertung der unterschiedlichen Kategorien der tierischen Nebenprodukte, die Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen und die Kennzeichnung der Behältnisse“, so Wagner. Im Rahmen der Lebensmittelaufsicht werde auch genau überprüft, sodass bereits abgelaufenes Fleisch nicht verkauft, sondern entsorgt wird.