Alarm schlägt der Vizepräsident der steirischen Ärztekammer, Dietmar Bayer – er ist in der Ärztekammer auch österreichweiter Referent für den EDV-Bereich.
Technische Probleme vorprogrammiert
Er sieht durch die Impfpflicht ein großes Problem auf ELGA und – durch Ausfälle – in weiterer Folge auch auf die Behandlung in den Ordinationen zukommen. Bayer befürchtet, dass daran die Impfpflicht sogar scheitern könnte: „Bei der derzeitigen System-Stabilität, die die ELGA hat, befürchte ich, dass das zu großen Problemen führen wird, wenn nicht zu einem Crash! Wir hatten vor der Pandemie die ELGA auf eine gewisse Last an Abfragen ausgelegt, und jetzt kommen noch mal die E-Impfabfragen dazu. Die Programmierarbeit kann erst beginnen, wenn das Impfpflichtgesetz fix in Stein gemeiselt ist – es also beschlossen wurde vom Parlament. Das bedeutet aber, dass das Impflichtgesetz aus technischer Sicht zum Stichtag 1. Februar 2022 wahrscheinlich nicht umsetzbar sein wird.“
Auch Datenschutzbedenken
Bayer äußerte am Freitag zudem starke Bedenken in Sachen Datenschutz, weil hier Datenbanken mit unterschiedlichen Zugriffsrechten zusammengelegt würden.
Behörden sollen für Befreiungen zuständig sein
Berichtet wird auch von steigenden Drohungen und Angriffen auf impfende Ärzte. Man fordert deshalb, dass die Ärzte nicht für das Ausstellen der Atteste zur Impfpflichtbefreiung zuständig sein sollen – im Entwurf zum Impfpflichtgesetz ist das ja derzeit vorgesehen.
Man befürchtet Übergriffe von Impfgegnern, die kein Attest bekommen. Stattdessen soll von den Ärzten nur der Befund kommen – über das Attest sollen dann Behörden – wie Amtsärzte – entscheiden, „und ich hoffe, dass hier der Bundesminister doch noch ein Einsehen hat und diese Last von den Ärzten wegnimmt“, so der steirische Ärtzekammerpräsident Herwig Lindner.