Testkäufe haben schon vor Pandemiezeiten gezeigt, dass es teilweise einfach ist, als junger Mensch zu Alkohol zu kommen – die Pandemie hat das noch verstärkt.
„Alk an der Tankstelle – Nein für Jugendliche“
Mit dem Statement „Alk an der Tankstelle – Nein für Jugendliche“ wollen die Wirtschaftskammer Fachgruppen der Tankstellen und des Energiehandels den Alkohol- und Zigarettenverkauf an Jugendliche verstärkt kontrollieren. Das passiert mittels einer Alterskontrollscheibe, so Jürgen Roth, Bundesobmann des Energiehandels: „Wir glauben, dass diese Alterskontrollscheibe ganz ein wichtiges Instrument ist für den Jugendschutz. Sie kann von allen Tankstellenbetreibern in der Steiermark gratis angefordert werden.“
Vereinfachte Kontrollen
Die Drehscheibe in dritter Generation hat sich mittlerweile bewährt: Bei einem Kaufversuch lässt sich darauf das Alter anhand des Geburtsdatums sofort ablesen, denn oft verdecken Jugendliche auf ihrem Ausweis das Datum geschickt, sagt Harald Pfleger, Fachgruppenobmann der Tankstellen. „Einmal am Tag dreh ich das Datum nach, und da weiß ich sofort – hoppala ist er (der Kunde) drüber oder drunter (der Altersgrenze).“
Das zuständige Amt der Landesregierung begrüßt die Wiedereinführung dieser Drehscheibe. Seit 2014 werden regelmäßig mit Minderjährigen Testkäufe an Tankstellen, in Supermärkten und Trafiken durchgeführt, erklärt Mario-Carl Wünsch vom Landesjugendreferat: „Bei den Tankstellen waren es 2014 sogar 55 Prozent, die an Jugendliche Alkohol oder Zigaretten verkauft haben. Es hat sich aber in den letzten Jahren stark verbessert – im Jahr 2019 lag die Quote nur mehr bei 35 Prozent.“
Strafen für alle Beteiligten
Werden Minderjährige beim illegalen Kauf von Alkohol und Zigaretten von einem öffentlichen Organ ertappt, dann gibt es eine Anzeige für die Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigte; auch Geldstrafen sind möglich. „Bei den Erwachsenen geht das nach dem steiermärkischen Jugendschutzgesetz, 15.000 Euro ist die Maximalstrafe. Bei Jugendlichen sind es 300 Euro“, so Wünsch. Kaufen Minderjährige Alkohol, setzt es aber auch für die Gewerbetreibenden Strafen von bis zu 3.600 Euro – Tankstellenmitarbeiterinnen werden daher schon vor dem ersten Dienstantritt genau geschult.