Die Situation in einem Grazer Einkaufszentrum aufgenommen am Dienstag, 8. Dezember 2020.
APA/ERWIN SCHERIAU
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Wirtschaft

Weihnachten: Handel zieht durchwachsene Bilanz

Der große Weihnachtseinkauf ist vorbei und der steirische Handel kann auch heuer nur eine durchwachsene Bilanz ziehen: Zwar lägen die Umsätze über jenen des Vorjahres, an die Zeit vor der Pandemie würden sie aber bei Weitem nicht herankommen, heißt es.

Einmal mehr habe der Lockdown dem Weihnachtsgeschäft schwer zugesetzt, sagt Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer. Denn an Umsätze wie vor der Pandemie sei nicht zu denken: „Wir rechnen mit ca. 25 Prozent bis 30 Prozent weniger. Aber doch etwas mehr als 2020.“

Einkaufsonntag als „halber Einkaufssamstag“

Diese leichten Umsatzsteigerungen führt Wohlmuth auf ein bewussteres Einkaufen bei heimischen Betrieben zurück: „Und vor allem, sie hatten auch den Sonntag. Und der war ja auch wie ein halber Einkaufssamstag, vom Umsatz her.“ Ein großes Einkaufswochenende samt Sonntagspremiere sollte dem Handel in Österreich das heurige Weihnachtsgeschäfts retten. Zumindest in der Steiermark wurde am Einkaufsonntag zwar gekauft, es gab aber keinen „Shopping-Rausch“ – mehr dazu in Kein „Shopping-Rausch“ am Sonntag(19.12.2021).

Auch hätten immer mehr heimische Geschäfte mittlerweile einen Online-Handel installiert, was wiederum die Umsätze gesteigert hätte, so Wohlmuth: „Es ist so, dass die Steirer ca. 13 Prozent online eingekauft haben. Also das ist um drei Prozentpunkte gestiegen.“

Hoffnung liegt bei Umtausch von Geschenken

Jetzt hofft der steirische Handel auf die nächsten offenen Tage, so Wohlmuth: „Wir wissen ja, dass der Weihnachtsumsatz noch bis zum 6. Jänner geht. Und wir hoffen auch, dass in dieser Zeitspanne noch etwas eingekauft wird und, dass wir doch einigermaßen positiv abschließen können.“ Ein wesentlicher Faktor sei auch der Umtausch: „Wir wissen, dass die Geschäfte das anstandslos machen. Und beim Umtausch wird meistens etwas mehr ausgegeben als das Produkt ursprünglich gekostet hat.“

Neuerlicher Lockdown wäre „Desaster“ für Handel

CoV-Regeln würden in den Geschäften streng kontrolliert, so Wohlmuth. Ein neuerlicher Lockdown wäre für den Handel ein „Desaster“, betont der Handelsobmann: „Wir sind das einzige Land, das auch zu Silvester um 22.00 Uhr zusperrt. Also wir sollten da schon auch ein bisserl auf die Nachbarn schauen. Und da gibt es nirgends geschlossene Geschäfte. Also ich hoffe, dass es keinen Lockdown mehr gibt.“