Chronik

Tausende Menschen bei Grazer Lichtermeer

Mit einem Lichtermeer haben am Freitag in Graz mehrere tausend Menschen ein Zeichen des Gedenkens für die Opfer der Pandemie und der Solidarität für die Menschen im Gesundheitssystem gesetzt.

Mehr als 2.400 Steirerinnen und Steirer sind in der Pandemie mit Corona verstorben – an sie dachte man beim Grazer Lichtermeer, so Veranstalter Andreas Bergmann: „Das sind oft nur Zahlen, die wir da hören. Aber in Wirklichkeit sind das Einzelschicksale, die dahinterstehen – viele Leute, die noch schöne Jahre vor sich gehabt hätten und jetzt einfach nicht mehr da sind. Dann die Angehörigen, die mitleiden: Kinder ohne Eltern, Partner die zurückbleiben.“

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Grazer Lichtermeer
ORF
Grazer Lichtermeer
APA/MARIO BÜHNER
Grazer Lichtermeer
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Unter dem Titel „Yes we care“ wollte man aber auch ein Zeichen der Solidarität für all jene setzen, die sich seit Pandemie-Beginn im Gesundheitssystem aufopfern, so Bergmann: „Die, die nicht jammern, sondern selbstverständlich ihren Job machen – die sind den ganzen Tag mit Maske unterwegs und mit noch mehr Schutzkleidung und müssen sich dafür oft noch beschimpfen, bespucken lassen. Das sind die wahren Helden, denen wir auf diese Art jetzt einmal Dankbarkeit zeigen wollen.“

Ein Kontrapunkt

Das Lichtermeer sollte schließlich auch noch ein Kontrapunkt zu den Demos gegen die Coronaschutzmaßnahmen der Regierung sein, so Bergmann: „Die Mehrheit ist verantwortungsvoll, die Mehrheit ist solidarisch – und für die machen wir das.“

Keine Zwischenfälle

Die Veranstaltung verlief ohne jegliche Zwischenfälle, wie die Polizei am Abend mitteilte. Die Idee sei aus der Zivilgesellschaft entstanden, es stünden keine politischen Parteien, NGOs oder andere Interessensvertreter dahinter, betonten die Veranstalter. Unterstützung gab es aber von der Grazer Politik, allen voran Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ), Vizebürgermeisterin Judith Schwendtner (Grüne), Kurt Hohensinner (ÖVP), Niko Swatek (NEOS) und Michael Ehmann (SPÖ). Auch die medizinische Universität Graz und die TU stellten sich hinter die Aktion und informierten die Studierenden über die Veranstaltung.