Intensivstation LK Graz
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Coronavirus

Omikron-Variante: Spitäler gerüstet

Die – deutlich ansteckendere – Omikron-Variante des Coronavirus hat Delta als vorherrschende Mutation in Österreich abgelöst. Die steirischen Spitäler bereiten sich vor und sehen sich gerüstet.

In den USA ist ein noch nie gesehener fast senkrechter Anstieg der Infektionskurve zu beobachten – hier brechen bereits Teile der Infrastruktur zusammen –, und auch in Österreich und der Steiermark steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder stark an.

Die steirischen Spitäler bereiten sich auf die nächste herausfordernde Etappe der Pandemie vor: „Wenn eine entsprechende Zahl an infizierten Patienten vorhanden ist, macht man eine Kohortenisolation; das heißt, man sperrt einen ganzen Stock ab“, schildert KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark.

Unterstützung der Landesspitäler

Zusätzlich zu Corona-Isolierstationen sieht der Stufenplan auch vor, dass sich die einzelnen Landesspitäler gegenseitig unterstützen: „Patientenbetreuung kann man zwischen Standorten verschieben, flexibel zu sein ist ganz wichtig – das hat uns in den letzten Wellen schon sehr geholfen: Wenn ein Haus im Intensivbereich besonders belastet ist, haben andere Häuser ausgeholfen“, so KAGes-Vorstand Ernst Fartek.

Primarius Klaus Vander über Auswirkungen von Omikron

Studiogespräch mit Primarius Klaus Vander, ärztlicher Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie, über die möglichen Auswirkungen der neuen CoV-Variante Omikron.

Sollte es wegen gleichzeitig auftretender Corona-Infektionen unter den Mitarbeitern zu Personal-Engpässen kommen, würden Ärzte oder Krankenpfleger auch zwischen den Standorten wechseln – davon geht man allerdings nicht aus.

J&J-Impfstoff „ungültig“

In der Steiermark sind rund 40.000 Menschen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft. Etwa 30 Prozent davon haben sich noch keinen zweiten Stich geholt – für sie ist der Grüne Pass seit 3. Jänner nicht mehr gültig. Das Gesundheitsministerium und das Impfgremium des Landes raten dringend zu einer weiteren Immunisierung.

„Wir haben ausgefeilte Hygienekonzepte, die wir seit zwei Jahren erfolgreich umsetzen. Das heißt, wir haben den Umgang mit dieser gefährlichen Erkrankung wirklich gelernt. Deshalb machen wir uns wirklich keine Sorgen, dass wir vonseiten der Mitarbeiter jetzt mehr Ausfälle haben werden. Das heißt, wir haben da wirklich eine Routine in der Versorgung, und wir sind auch sicher in dem was wir tun“, so Martina Röthel, Pflegeleitung der Inneren Medizin.

Routiniert in die nächste Welle

In den Landesspitälern rechnet man aktuell nicht damit, dass die Lage wieder so angespannt wie im November sein wird. Omikron sei zwar infektiöser, aber „Gott sei Dank ist der Verlauf der schweren Erkrankungen, also der intensivpflichtigen PatientInnen weniger und auch derjenigen, die hospitalisiert werden müssen. Ich glaube, es wird nicht so eine Welle werden, wie wir sie in den letzten Wellen gehabt haben“, betont Marianne Brodmann, Leiterin der Klinik für Angiologie. Generell sei die bevorstehende fünfte Corona-Welle nach vier vorangegangenen bereits Routine für die steirischen Krankenhäuser.