Schülerin in einer Klasse
ORF.at/Wolfgang Rieder
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Coronavirus

Polaschek: „Schulen sperren am Montag auf“

Trotz der sich zuspitzenden CoV-Lage werden die Schulen am Montag aufsperren, sagt Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Die Schülerinnen und Schüler werden gebeten, sich am Wochenende noch testen zu lassen.

„Ja, ich kann bestätigen, die Schulen werden am Montag aufsperren“, sagte Polaschek am Mittwoch gegenüber dem Ö1-Morgenjournal. Der Schulstart nach den Weihnachtsferien werde demnach mit einer Sicherheitsphase beginnen – konkret mit „PCR-Tests, Antigen-Tests und Masketragen“. Die Infektionszahlen werden dem Bildungsminister zufolge für den Montag noch keine wirkliche Rolle spielen, „sie werden aber natürlich jeden Tag von uns neu bewertet“, und man sei auch im engen Austausch mit der gesamtstaatlichen CoV-Krisenkoordination (GECKO): Aber man könne davon ausgehen, dass wir am Montag mit der Schule wieder beginnen.

Auf die Frage, ab wann dennoch eine Schulschließung drohe, sagte Polaschek: „Da gibt es keine Zahl.“ Es gelte vielmehr abzuwarten, wie sich die Situation in den nächsten Wochen entwickelt. Welche Entscheidungen getroffen werden, hänge dann von vielen Faktoren ab, etwa die Infektionslage in einzelnen Regionen und die Auslastung in Spitälern – mehr dazu in Polaschek: „Schulen werden am Montag aufsperren“ (news.ORF.at).

Antigentest als eine Art „Hausübung“

Um mögliche Infektionen schon vor Schulstart zu erkennen, gab es über die Ferien eine Art „Hausübung“, sagt Josef Wieser, Direktor des Gymnasiums in Leibnitz: „Jeder Schüler, jede Schülerin hat drei Antigentests mit nach Hause bekommen, mit der Bitte, dass sie einen für Sonntag, 9. Jänner, aufheben und den Test am 9. Jänner machen.“

Wieser spricht sich für einen Schulstart in Präsenz aus, genauso wie auch Sonja Hofer, Direktorin der HAK Judenburg: „Ich persönlich bin dafür, dass die Schulen ganz normal öffnen. Wir haben die Sicherheitsphase, unsere Testungen in der Schule, Hygienevorschriften, und es wird die Maskenpflicht beibehalten.“

Sollte es durch Omikron größere Ausfälle im Lehrpersonal geben, könnte laut den Direktoren schnell auf Distance Learning umgestellt werden.

„Viele Dinge, die man vorher machen kann“

Geht es nach dem Epidemiologen Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems, dann wird die derzeit aufbauende Omikron-Welle auch in Österreich für neue Höchstzahlen bei den CoV-Infektionen sorgen. Dennoch sollten die Schulen „wirklich die Letzten sein, die man wieder schließt“ – da gebe es „noch viele Dinge, die man vorher machen kann“, wie Gartlehner etwa mit Verweis auf die Booster-Impfung Dienstagabend in der ZIB2 sagte.

Zur Diskussion über die Verkürzung der Quarantäne sagte Gartlehner, bei K1-Kontaktpersonen, die sich derzeit nach fünf Tagen freitesten können, würde er auf drei oder vier Tage reduzieren. Bei Infizierten, die sich aktuell nach zehn Tagen freitesten können, „könnte man wahrscheinlich auf fünf Tage reduzieren“, sofern sie asymptomatisch sind.

Epidemiologe Gartlehner zu Omikron

Omikron wird eine große Belastung für Österreichs Krankenhäuser werden, sagt Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems. Gartlehner sieht zudem das Problem, dass das Zivilleben zum Teil lahmgelegt werden könnte, wenn zahlreiche Menschen in Quarantäne müssen.

Warten auf CoV-Gipfel am Donnerstag

Eine Einigung auf allfällige neue Quarantäneregeln könnte am Donnerstag beim Bund-Länder-Gipfel erfolgen. Im Vorfeld plädierten am Dienstag quasi alle Landeshauptleute für ein bundesweit einheitliches Vorgehen. Weitgehend offen blieb nach einer mehrstündigen GECKO-Sitzung am Dienstag, mit welchen Empfehlungen das Gremium ab Donnerstag nun zum anstehenden CoV-Krisengipfel geht. Es liege an der Regierung, die Zielvorgaben zu setzen, und das müsse „schnell passieren“, sagte nach der Sitzung GECKO-Mitglied und Simulationsexperte Niki Popper von der TU Wien. Rotkreuz-Bundesrettungskommandant Gerry Foitik, der ebenfalls GECKO-Mitglied ist, sagte gegenüber der ZIB, er erwarte sich eine „strategische Entscheidung der Regierung“ – mehr dazu in Vor CoV-Gipfel: GECKO ohne konkrete Empfehlungen (news.ORF.at).