Schüler mit Maske
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Coronavirus

Schule trotz Omikron-Welle angelaufen

Der Schulbetrieb ist nach den Weihnachtsferien wieder angelaufen – trotz Omikron in Präsenz. Sollten viele Lehrkräfte ausfallen, gibt es einen Pool, auf den zurückgegriffen werden kann, doch der Teufel steckt im Detail.

Die Schulen setzen weiterhin auf umfassendes Testen: So finden bis Mittwoch täglich Antigen-Testungen statt, am Mittwoch werden zusätzlich PCR-Testungen durchgeführt; ab nächster Woche kommt eine weitere PCR-Testung hinzu, heißt es seitens der Bildungsdirektion. Ausgenommen von den Testungen sind nur genesene Schüler – diese müssen drei Monate nach einer Erkrankung pausieren, da die Tests immer noch positiv anschlagen könnten.

Die Schulen seien jedenfalls gut vorbereitet, betont Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner: „Die Direktoren haben am Freitag noch einmal schriftliche Informationen direkt aus dem Ministerium bekommen: Wann und wie wird getestet, wie schaut es aus mit der Maskenpflicht – aber, wenn es Unsicherheiten gibt, sind wir als Bildungsdirektion natürlich da, auch in den Außenstellen, um die Schulen bestmöglich zu beraten und zu unterstützen.“

Keine Maskenpflicht im Pausenhof

Für Lehrpersonal und Oberstufenschüler gilt weiter die FFP2-Maskenpflicht, in der Unterstufe soll zumindest ein Mund-Nasenschutz verwendet werden. Eine Maskenpflicht im Freien sei in den steirischen Schulen bisher nicht angedacht, so Meixner: „In den Pausen, sofern die Schüler draußen sind, im Freigelände, ist keine Maskenpflicht erforderlich. Da wir ein kontrolliertes Setting haben in den Schulen mit den vielen Tests, ist man davon abgegangen.“

Noch keine genauen Zahlen

Sollten in dieser ersten Schulwoche zwei Schüler einer Klasse positiv sein, wird die ganze Klasse ins Distance Learning geschickt; wie es dann weitergehe, werde man je nach Infektionsgeschehen beurteilen.

Was den Schulstart betrifft, liegen zwar noch keine genauen Zahlen vor, was aber ein erster Rundruf am Montag ergab: In der HAK in Liezen etwa fehlten von insgesamt 450 Schülerinnen und Schülern weniger als zehn, weil ein Vorabtest am Wochenende schon positiv war, so Schulleiter Wolfgang Lechner; bei den Tests in der Schule sei dann kein einziger positiv ausgefallen. Einen positiven Test gab es im WIKU in Graz, und auch hier fehlten laut Direktorin Eva Ponsold von insgesamt 860 etwa zehn Schülerinnen und Schüler, weil sie am Sonntag positiv getestet wurden.

Ob es noch am Montag genauere Informationen über Resultate der Tests gibt, ist noch nicht klar. Die Tests gelten auch als Indikator, wie stark verbreitet Omikron bereits ist – mehr dazu in Warten auf Ergebnisse von CoV-Tests (news.ORF.at).

Größere Schulen können Ausfälle besser verkraften

Sollte es bei den Lehrkräften zu CoV-bedingten Ausfällen kommen, haben größere Schulen durch einen höheren Personalstand wesentlich mehr Spielraum, sagt Werner Strohmeier, der Vorsitzende der steirischen Lehrervertretung, „in den kleineren und Kleinstschulen könnte es aber wirklich zu einem Problem kommen“.

Ein vom Bildungsministerium eingerichteter Lehrer-Pool soll Abhilfe schaffen: „Das sind Lehramtsstudierende zum einen, das sind aber mittlerweile auch Damen und Herren, die sich im wohlverdienten Ruhestand befinden, die, wie wir hören, gerne zurückkommen wollen, um auszuhelfen. Zur Zeit wird im Bundesministerium genau dienstrechtlich gecheckt, wie das vonstatten gehen könnte“, sagt Strohmeier.

Kindergärten: Bei einer Infektion sofort schließen

Bei den Elementarpädagogen gibt es einen solchen Vertretungspool nur bei größeren Trägern, kleinere Einrichtungen müssten im schlimmsten Fall schließen. Auf pensioniertes Personal zurückzugreifen gehe in der Elementarpädagogik nur bedingt, denn vielen Kindern würde es schwer fallen, sich plötzlich auf fremde Betreuerinnen und Betreuer einzustellen, sagt Alexandra Obendrauf, Berufsgruppensprecherin in der Steiermark: „Unsere Forderung an die Gesundheitsbehörde ist ganz klar: Es muss bei einem Erkrankungsfall schnellstmöglich gehandelt und die Gruppe auch bereits bei einem erkrankten Kind oder einer erkrankten Kollegin geschlossen werden – nur so kann eine weitere Ansteckung vermieden werden.“

Appell an Lehrpersonal zu Booster-Impfung

Was die Impfung angeht, haben man laut Bildungsdirektorin Meixner bei den Pädagoginnen und Pädagogen eine hohe Durchimpfungsrate, man rufe aber dazu auf, dass sich das Lehrpersonal auch den Booster holt; auch für Schüler werde es ab der zweiten Schulwoche wieder spezielle Impfangebote geben. Wermutstropfen für die Kinder sei aber, dass die Skikurse laut Bildungsdirektion nicht möglich sind.