Flughafen Graz
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Verkehr

Flughafen Graz verbessert Bilanz

Nach dem auch für die Luftfahrt katastrophalem ersten CoV-Jahr 2020 hat der Flughafen Graz im Jahr 2021 seine Zahlen verbessern können: Das Plus bei den Fluggästen beträgt rund 14 Prozent, bei der der Fracht 18,5 Prozent.

Erst im Mai 2021 habe man nach dem langen, fast europaweiten Lockdown wieder mit Erleichterungen bei Reisebestimmungen durchstarten können – in den ersten fünf Monaten wurden nur knapp über 16.000 Passagiere registriert.

Weniger Linie, mehr Charter

„Mit dem Ende des Lockdowns und dem Beginn der Urlaubszeit haben wir aber zusehends an Boden gewonnen“, so Flughafen-Geschäftsführer Wolfgang Grimus. Grund seien unter anderem ein breites Charterprogramm und das Anfliegen von neben Wien vier großen Umsteigeflughäfen – Amsterdam, Frankfurt, München und Zürich – gewesen. Der neuerliche Lockdown im Spätherbst 2021 habe die gute Entwicklung zwar wieder etwas eingebremst, trotzdem konnte mit 226.562 Passagieren ein Plus von fast 14 Prozent erreicht werden.

Im Bereich der Linienflüge verzeichnete man einen Rückgang um 7,2 Prozent (minus 13.322 Fluggäste) von 184.666 auf 171.344 Passagiere – dieses Minus konnte jedoch mit einem Plus von 272 Prozent (plus 40.374 Fluggäste) von 14.844 auf 55.218 im Charterbereich mehr als wettgemacht werden.

Frachtgeschäft entwickelt sich „sehr erfreulich“

Mit einem Gesamtaufkommen von 19.250 Tonnen (gesamt 2020: 16.240 Tonnen, plus 18,5 Prozent) habe sich das Frachtgeschäft sehr erfreulich entwickelt, heißt es seitens des Flughafens. Auf 32 Frachtflügen seien wichtige Medizinprodukte wie FFP2-Masken und Schnelltests nach Graz transportiert worden. Die General Aviation habe sich durch Corona stark entwickelt – etliche Unternehmen wie auch Privatreisende haben den Angaben zufolge vermehrt darauf zurückgegriffen.

Businesspark soll für mehr Unabhängigkeit sorgen

Damit man nicht rein von durch die Pandemie beeinflussten Fluggast- und Frachtzahlen abhängig ist, setzt man beim Grazer Airport auf die Realisierung eines Businessparks: Man habe am Flughafen – umgeben von namhaften Firmen wie Saubermacher – rund 310 Hektar Fläche, sagt Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik. Ausgebaut werden sollen auch „grüne“ Ansätze wie reine Elektromobilität, Stationierung von elektrisch angetriebenen Kleinflugzeugen sowie der Aufbau einer eigenen Energieproduktion mithilfe von Solaranlagen.

Stetiges Ansteigen des Reiseaufkommens erwartet

Bezüglich des Sommerflugplans erwartet man beim Grazer Flughafen aufgrund „steigender Durchimpfungsraten und eines verantwortungsbewussten Umgangs mit der Corona-Pandemie durch Flugreisende“ ein stetiges Ansteigen des Reiseaufkommens, speziell ab dem zweiten Quartal 2022. Im Linienverkehr arbeite man mit den Fluglinien an einer Frequenzverdichtung und dem selektiven Einsatz größerer Flugzeuge zu den bestehenden Destinationen Wien, Frankfurt, München, Zürich, Amsterdam, Düsseldorf und Stuttgart. Im Programm habe man rund 15 Destinationen, von A wie Antalya bis Z wie Zakynthos; daneben werden u.a. Sonderflüge zum Beispiel nach Neapel, Paphos und Ankara angeboten.