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Bildung

Mündliche Matura wird wieder verpflichtend

Bei der Matura wird es auch heuer Erleichterungen geben – anders als in den letzten beiden Jahren wird die mündliche Matura aber wieder verpflichtend sein. Die steirische Schülervertretung reagiert mit Unverständnis – Lehrer begrüßen den Schritt.

Die Reifeprüfung besteht in Österreich üblicherweise aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil; bedingt durch die Pandemie und damit verbundener Maßnahmen wie Distance Learning wurde die verpflichtende mündliche Matura in den vergangenen beiden Jahren aber ausgesetzt. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) kündigte am Dienstag an, dass es heuer wieder eine mündliche Überprüfung verpflichtend geben soll – mehr dazu in Matura mit Erleichterungen (news.ORF.at).

Statement von ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek

Auch heuer gibt es Erleichterungen

Dennoch gibt es auch heuer Erleichterungen: Wie zuletzt wird laut Bildungsministerium die Arbeitszeit bei der schriftlichen Matura wieder um eine Stunde verlängert, die Vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA) können zwei Wochen später abgegeben werden, und die Note der Abschlussklasse wird wieder in die Maturanote einbezogen. „Man kann bis zu einem Drittel der Themenbereiche kürzen, und es gibt zusätzlich Ergänzungsunterricht oder Förderstunden“, erklärt Josef Wieser, Direktor des Gymnasiums in Leibnitz.

Lehrervertreter zufrieden, Schüler nicht

Ein Rundruf des ORF Steiermark bei der Lehrergewerkschaft und steirischen Direktorinnen und Direktoren zeigt, dass diese weitgehend zufrieden reagieren: Durch die mündliche Prüfung könnten Maturantinnen und Maturanten zeigen, wie sie sich weiterentwickelt haben.

Nicht zufrieden sind dagegen die steirischen Schülervertreter: „Wir werden auch weiterhin für die freiwillige mündliche Matura kämpfen“, meint etwa Landesschülervertreterin Miriam Schmigelski – immerhin sei der heurige Abschlussjahrgang länger im Distance Learning gewesen als die beiden Jahrgänge davor.

Auch freiwillige Fachprüfung gefordert

Schmigelski kritisiert außerdem, dass an die Berufsbildenden Höheren Schulen zu wenig gedacht worden sei – auch hier wird eine freiwillige Fachprüfung gefordert: „Auch da fordern wir die Freiwilligkeit, einfach deswegen, weil im Distance Learning der Praxisunterricht nicht wie gewohnt stattfinden konnte", so die Landesschülervertreterin.

Schülervertreterin zur mündlichen Matura

Studiogespräch mit Leonie Danklmaier vom Team der Landes-Schülervertreterinnen über die verpflichtende mündliche Matura.

Laut Bildungsdirektion Steiermark befinden sich aktuell 5.350 Jugendliche in Abschlussklassen und bereiten sich auf die Matura 2022 vor. Antreten darf nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist.