Regierungsspitze Lang Schützenhöfer Eibinger-Miedl Kampus
ORF
ORF
Politik

Nachschärfen bei Pflege und Fachkräften

Die Landesregierung hat sich am Mittwoch in Seggauberg auf Klausur begeben. Grundsätzlich zeigte man sich zufrieden, Nachschärfungen seien aber bei der Frage des Fachkräftemangels sowie bei der Pflege notwendig. Positiv stimmten die aktuellen Arbeitslosenzahlen.

Abseits von den Anforderungen durch die Coronaviruskrise „sind wir bei Jobs gut aufgestellt, wir haben seit Jahrzehnten die besten Dezemberwerte bei der Beschäftigung, seit Jahrzehnten bei Arbeitslosen niedrigere Zahlen als der Bundesschnitt. Wir haben im Lande rund 527.000 Beschäftigungsverhältnisse, aber wir haben auch Sockelarbeitslosigkeit, die wir bekämpfen müssen“, fasst Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) zusammen.

Ausländische Fachkräfte rekrutieren

Das Hauptproblem werde in den kommenden zehn bis 15 Jahren nicht nur der Kräftebedarf in Spitälern und der Pflege sein, sondern auch, dass in vielen Bereichen Stellen nicht nachbesetzt werden können. Laut Schützenhöfer sei „überall zu hören, es gibt so viele Aufträge wie nie zuvor, man kann aber Stellen nicht besetzen und bekommt Material nicht“. Deshalb werde man unter anderem mit den Sozialpartnern eine neue Strategie entwickeln, um ausländische Fachkräfte zu rekrutieren.

Kritik am Bund wegen fehlenden Pflegepakets

Bei der Pflege sei er gar nicht zufrieden mit dem Bund. „Seit Jahren gibt es die Ankündigung eines großen Pflegepakets, nur, es ist nicht geschnürt. Das fordere ich ein, da hört sich der Spaß auf“, so Schützenhöfer. In der Steiermark werde es noch Mitte 2022 ein neues Pflege- und Betreuungsgesetz geben. Ausbildungsangebote würden ausgebaut bzw. „wieder aufgemacht.“

Pressekonferenz: Ergebnisse der steirischen Regierungsklausur

Unter dem Motto „Steiermark gemeinsam gestalten“ hat sich die steiermärkische Landesregierung im Dezember 2019 mit der „AGENDA WEISS-GRÜN“ auf ein umfassendes Arbeitsprogramm geeinigt. Ausgelöst durch die Pandemie folgte im Mai 2021 mit der „AGENDA WEISS-GRÜN 21 plus“ ein ergänzender Aktionsplan, der bereits zum Großteil umgesetzt wurde oder derzeit in Umsetzung ist. Im Rahmen der diesjährigen Regierungsklausur wird nun weiter an den Schwerpunkten und Zukunftsthemen der nächsten Zeit gearbeitet. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz die gemeinsam erarbeiteten Schwerpunkte.

Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) sagt, man sei mit der Agenda gut unterwegs, aber könne sich dennoch nicht zurücklehnen. Man wolle sich unter anderem der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit widmen. Weiters gehe es um den Ausbau von Kinderkrippen bzw. Kinderbetreuung.

Klimaschutz und Digitalisierung

Hinsichtlich Klimaschutz werde dieses Thema in allen Ressorts – finanziell ausreichend unterstützt – abgearbeitet. Bis 2030 gebe es in der Steiermark Investitionen von rund 1,4 Milliarden Euro im Schienenbereich. Dazu fördere man den Ausstieg aus Ölheizungen sowie thermische Sanierungen. „Sich das leisten zu können, soll keine soziale Frage sein“, sagt Lang.

Ein absoluter Schwerpunkt werde laut Schützenhöfer die Digitalisierung. Die Steiermark erhalte 150 von 600 Millionen Euro aus der ersten Tranche. „Damit setzen wir rund 300 Millionen in Gang“, gibt sich der Landeshauptmann überzeugt.