Kinderimpfung
Land Steiermark/Jesse Streibl
Land Steiermark/Jesse Streibl
Coronavirus

Kinderärzte für Jugend-Impfkampagne

Zustimmung für die Impfpflicht erst ab dem Erwachsenenalter kommt von den steirischen Kinderärzten. Sie fordern vielmehr eine jugendgerechte Infokampagne, um junge Menschen vom Sinn der CoV-Schutzimpfung zu überzeugen.

Die ab Februar geplante Impfpflicht wird am Montag im Gesundheitsausschuss des Nationalrats behandelt; zum vorliegenden Gesetzesentwurf findet auch ein öffentliches Fachleutehearing statt – mehr dazu in Impfpflicht vor nächster Etappe (news.ORF.at).

„Minderjährige nicht mit Pflicht belegen“

Reinhold Kerbl, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Hochsteiermark in Leoben, sagte, er habe sich persönlich dafür eingesetzt, dass Jugendliche nicht der Impfpflicht unterworfen werden.

„Obwohl wir uns natürlich klar für die Impfung aussprechen, wir tun das auch weiterhin – auch für Kinder und Jugendliche ab dem fünften Lebensjahr. Aber ich halte nichts davon, Minderjährige mit einer Pflicht zu belegen, gegebenenfalls mit Strafen zu belegen, weil das einfach nicht exekutierbar ist. Und ich glaube, es ist eine kluge Entscheidung, dass man ab dem Erwachsenenalter diese Impfpflicht jetzt eingeführt hat“, so Kerbl.

Impfung mit Kampagne erreichen

Vielmehr brauche es eine jugendgerechte Kampagne, um junge Menschen von der CoV-Schutzimpfung zu überzeugen, so Kerbl, der auch Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde ist.

„Unter Einbindung von Jugendlichen, natürlich, auch unter Einbindung von Fachleuten, also Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte. Wenn man so etwas gemeinsam aufstellt, könnte natürlich eine Kampagne sehr sinnvoll sein, denn wir möchten natürlich, dass sich auch möglichst viele Kinder impfen lassen, weil sie damit einen Schutz haben und nicht mehr viel zur Verbreitung des Infektionsgeschehens beitragen. Das sind die wichtigen Gründe, warum wir die Impfung empfehlen“, sagte Kerbl.

Grippeimpfung nicht vergessen

Kerbl betonte aber auch, trotz der momentanen Pandemie nicht auf die Grippeschutzimpfung zu vergessen. „Es gibt schon erste Fälle von Influenza. Und das kann gemeinsam mit Corona noch ein großes Problem werden. Deswegen sollte man unbedingt jetzt und sofort die Influenza-Impfung auch noch in Anspruch nehmen“, so Kerbl. Diese ist in der Steiermark bis zum 18. Lebensjahr zudem kostenlos.