Frau betankt ein Auto
ORF.at/Christian Öser
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Verkehr

Pendlerinitiative: Sprit bald unleistbar

Nach einem Preistief zu Beginn der Pandemie haben die Spritpreise wieder stark angezogen; zudem kommt ab Juli die CO2-Steuer dazu. Vor allem für Pendlerinnen und Pendler sei das bald unleistbar, kritisiert die Pendlerinitiative.

Tankfüllungen schmerzen im Moment extrem in der Geldbörse: Während im Mai 2020 der durchschnittliche Dieselpreis bei 98 Cent lag, sind des jetzt schon knapp 1,40 Euro.

„Drittel des Einkommens für den Weg zur Arbeit“

„Der Weltwirtschaft geht es jetzt wieder besser. Dadurch braucht die Weltwirtschaft natürlich auch mehr Kraftstoffe, und deshalb steigen auch die Kosten – weil mehr Nachfrage herrscht“, so Jürgen Roth, Bundesobmann des Energiehandels in der Wirtschaftskammer.

Für Pendler bedeute das eine enorme finanzielle Belastung, sagte Franz Gosch, Obmann der Pendlerinitiative: „Alleine von Dezember 2020 bis Dezember 2021 haben wir bei Benzin 30 Prozent Preissteigerung und bei Diesel sogar knapp 35 Prozent. Und es gibt in der Steiermark Pendlerinnen und Pendler, die bereits ein Drittel ihres Einkommens für den Weg zur Arbeit zurücklegen müssen.“

Kritik an öffentlichem Verkehrsnetz

Denn viele Pendler hätten in verschiedenen Orten „einfach zu wenig Anbindung an das öffentliche Verkehrsmittel“, so Gosch. Die geplante Ökosteuer auf Treibstoff dürfte die Situation noch weiter verschärfen.

„Wir denken, dass es notwendig sein wird, wenn das so weiter geht, dass es eine Treibstoffobergrenze gibt, ab der die Steuer nicht mehr steigt. Hier ist natürlich Vater Staat gefordert“, so Gosch. Zudem sei das Pendlerpauschale seit 2014 nicht mehr angepasst worden, kritisierte Gosch – auch hier müsste dringend nachgebessert werden.

Und wie geht es mit der Preisentwicklung weiter? Jürgen Roth sagte: „Ich gehe davon aus, dass ein Großteil des Anstieges durch die Erholung jetzt schon passiert ist. Ich persönlich hoffe, dass die Treibstoffpreise nicht weiter steigen, und dass wir auch keine zusätzlichen steuerlichen Belastungen bekommen werden.“