Kinder spielen mit Gummienten
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Politik

Stadt Graz schnürt Paket für die Jüngsten

Mit einem Paket an Schwerpunkten will die neue Grazer Stadtkoalition Kinder und Jugendliche stärken – am Montag stellten KPÖ, Grüne und SPÖ die Details vor. Gerade in Krisenzeiten brauchen junge Menschen Stabilität und Sicherheit, hieß es.

Die Grazer Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ wolle Kindern und Jugendlichen auf allen Ebenen und in allen Bereichen breiten Raum geben – vom Stadtraum über Integration, Sport, Kultur bis Verkehr. Das sei angesichts der Pandemie und ihrer weitreichenden Auswirkungen von besonderer Bedeutung, hieß es. Ziel sei es, Graz zu einer besonders kinderfreundlichen Stadt zu machen, so Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ).

Kinder und Jugendliche sollen aktiv mitgestalten

Kinder und Jugendliche sollen daher in die Stadt- und Verkehrsplanung einbezogen werden, der Austausch solle auf Augenhöhe gepflegt werden. „Sie sollen in Entscheidungsprozesse, von denen sie unmittelbar betroffen sind, aktiv eingebunden werden. Wir wollen die Gefühle von Kindern achten, ihre Interessen und Bedürfnisse wahrnehmen, sie ermutigen, ihre Meinung aktiv kundzutun und auch Verantwortung zu übernehmen“, so Kahr.

„Kinder und Jugendliche sollen in Graz mit der Gewissheit aufwachsen, dass sie und ihre Bedürfnisse gehört und berücksichtigt werden. Daher hat sich die Koalition explizit Kinder- und Jugend-relevanten Themen in Form einer Schwerpunktsetzung angenommen. Diese werden ressortübergreifend in vielen unterschiedlichen Lebensbereichen für die Grazer Kinder und Jugendlichen spürbar werden“, hieß es.

Mehr Geld für schulautonome Mittel

Jeds Kind solle gleiche Chancen bekommen, Gelder sollen verstärkt dort investiert werden, wo sie am dringendsten benötigt werden, so die Stadtregierung weiter: Daher sollen die schulautonomen Mittel erhöht werden. Dieses zusätzliche Geld werde, so SPÖ-Klubvorsitzender Michael Ehmann, ganz gezielt an jene städtischen Volks- und Mittelschulstandorte gehen, die sich schwierigeren Rahmenbedingungen gegenübersehen. Solche Modelle, die auf dem Sozialindex beruhen, sind beispielsweise in Deutschland schon vielfach im Laufen.

Ziel: Beitragsfreie Kinderbetreuungseinrichtungen

Die Senkung der Elternbeiträge in den Kinderbetreuungseinrichtungen ist ein weiterer wichtiger Punkt. Langfristiges Ziel, so Ehmann, sind beitragsfreie Kinderbetreuungseinrichtungen. Das wird aber nicht ohne Bund und Land gehen. Was wir vor haben ist auf jeden Fall eine deutliche Senkung der Elternbeiträge: Wie hoch diese Senkung ausfallen kann, werden wir nach dem Kassasturz sehen; Ziel ist auf jeden Fall, mit Start der Kinderbetreuungssaison im September das umzusetzen.

„Ein besonderes Anliegen ist mir der Ausbau der kostenlosen Nachhilfe. Die Stadt wird Mittel bereitstellen, um das Angebot zu erweitern. Eine gute Schulbildung darf nicht vom Einkommen abhängig sein", so Bürgermeisterin Elke Kahr.

Beteiligungsprojekte

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne): „Als Stadt des Miteinanders obliegt es unserer Verantwortung, Kinder und Jugendliche so am öffentlichen Leben teilhaben zu lassen, dass sie den Lebensraum Graz schon früh mitgestalten können. Mit Beteiligungsprojekten wollen wir nicht nur ihre Interessen und Bedürfnisse erkennen, ihre Meinung kundtun und Verantwortung übernehmen lassen, sondern vor allem auch von ihnen lernen. Ich halte mich da an den Leitsatz, dass eine Stadt dann gut gestaltet ist, wenn sie für Kinder und alte Menschen ein guter Lebensraum ist.“

Als Beispiele für konkrete Projekte wurden etwa ein Fahrrad für jedes Kind, Pop-up-Spielstraßen, die Einführung weiterer Schulstraßen und gemeinsam mit Kindern gestaltete Spielplätze und Parks
genannt.