Unabhängig von der Coronavirus-Krise seien die Monate Jänner und Februar generell schwierig für den Städtetourismus, sagen Grazer Hoteliers. Doch das sei nicht der einzige Grund, warum sich die Buchungsfreude seit mittlerweile Wochen in Grenzen halte, meint etwa Philipp Florian vom Grazer Parkhotel: „Im Dezember hatten wir Lockdown, der war schuld daran, dass der Dezember ausgefallen ist, wie er ausgefallen ist und jetzt ist ‚Nicht-Saison‘.“
Um bis zu zwei Drittel weniger Nächtigungen
Dieter Hardt-Stremayr, Geschäftsführer bei Graz Tourismus, veranschaulicht in Zahlen, welche Verluste die Grazer Hotels in den vergangenen Wochen bei den Nächtigungen hinnehmen mussten: „Im November haben wir ungefähr die Hälfte verloren im Vergleich zu 2019 und im Dezember dann ungefähr zwei Drittel. Also wir sind weit davon entfernt, zufrieden sein zu können.“
Kurzfristige Buchungen und Stornos
Es seien derzeit hauptsächlich Geschäftsreisende, die in den Hotels nächtigen würden. Die große Herausforderung sei es zudem, dass man sehr kurzfristig auf Buchungen, aber auch auf Stornos reagieren müsse, sagt Birgit Amerhauser von den Amedia Luxury Suites im Osten von Graz: „Die Buchungen kommen meistens am gleichen Tag rein und es werden auch kleine Veranstaltungen versucht, zu koordinieren, aber werden dann aber doch wieder abgesagt.“
Stammgäste halten die Treue
Das Grazer Hotel Gollner zählt zu den traditionsreichsten Häusern in der Landeshauptstadt und ist ein Familienbetrieb – seit Generationen. Dieser familiäre Zusammenhalt sei jetzt besonders hilfreich, aber auch die Stammgäste, betont Christina Gerlach: „Die Stammgäste halten uns die Treue – die kommen natürlich. Aber kein Kongress, kein Städtetourismus – das fällt alles weg jetzt im Moment.“
Zeit für Renovierungen genutzt
Die Grazer Stadthoteliers und Städtetourismus-Verantwortlichen hoffen nun auf das Frühjahr, wenn rund um Ostern wieder mehr Touristen in die Städte kommen und auch die Infektionszahlen jahreszeitbedingt wieder sinken sollten. Viele Betriebe haben sich entsprechend auf ihre Gäste vorbereitet und haben während der Lockdowns oder auch in den ruhigen ersten Wochen des Jahres renoviert oder erweitert. Mit Besserung der Buchungslage soll dann auch die Kurzarbeit der Beschäftigten wieder enden.