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CORONAVIRUS

Infektiologe beruhigt in der Omikron-Welle

Österreich steuert offenbar auf den Höhepunkt der Omikron-Welle zu. Der Grazer Infektionsexperte Klaus Vander sieht keinen Grund zur Panik: Die Zahl der Neuinfektionen sei bei Omikron nicht wesentlich, sondern eher ein Resultat aus zu vielen Tests und zu wenig Impfungen.

Laut Morgenmeldung des EMS von Mittwoch gab es im gesamten Bundesgebiet eine Verdoppelung der Neuinfektionen im Vergleich zu gestern. Demnach gab es in den vergangenen 24 Stunden österreichweit mehr als 27.000 positive Tests, in der Steiermark wurden 2.398 Neuinfektionen registriert. Das ist die mit Abstand höchste Zahl seit Beginn der Pandemie – mehr dazu in Neuinfektionen „erschreckend“ hoch (news.ORF.at).

Lage auf Intensivstationen stabil

Die Lage in den Spitälern und Intensivstationen bleibt aber stabil – mehr dazu in Zahl der Intensivpatienten geht zurück. Der Großteil der Intensivpatienten sei ungeimpft, sagte der Grazer Infektiologe Klaus Vander: „60 Prozent sind nicht geimpft. 40 Prozent sind geimpft, aber von diesen 40 Prozent ist der Großteil auf der Intensivstation wegen Begleiterkrankungen.“

„Dieses manische Testen“

Die Omikron-Variante ist im Krankheitsverlauf deutlich milder als Delta, aber sie sei deshalb auch nicht harmlos, so der Experte. „Es ist nach wie vor eine gefährliche Erkrankung, die insbesondere bei Ungeimpften zu einem tödlichen Verlauf führen kann, abhängig von Grunderkrankungen und Lebensalter“, so Vander.

Der explosionsartige Anstieg der Neuinfektionen beunruhigt Vander nicht. Für den Mediziner ist der Anstieg die logische Konsequenz aus zu vielen Tests: „Wir erzeugen mit diesem manischen Testen ein Scheinbedrohungsszenario, denn wir testen asymptomatische Kranke.“

Krankheitslast reduzieren

Die Zahl der Neuinfektionen wird laut Vander noch weiter steigen und zwar, bis eine entsprechende Durchimpfungsrate erreicht ist; und selbst dann werde es noch Neuinfektionen geben, sagte Vander: „Es hat ja niemand je bestritten, dass auch der Geboosterte oder Geimpfte positiv getestet werden kann. Mich interessiert nicht, ob er positiv getestet wurde, sondern ob es ihm schlecht geht oder nicht.“

Oberstes Ziel in der Pandemiebekämpfung müsse sein, die Krankheitslast zu reduzieren, und das habe man bis jetzt ganz gut im Griff, sagte Vander