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Landwirtschaft

Regionale Lebensmittel werden teurer

Die heimische Landwirtschaft hat mit extremen Mehrkosten zu kämpfen – das beginnt bei der Energieversorgung und reicht bis hin zum Futter- und Düngemittel. Damit dürften heuer auch regionale Lebensmittel teurer werden.

Allein beim Futtermittel gab es zuletzt Preissteigerungen von im Schnitt 80 Prozent. Ökonomen schätzen daher, dass die Preissteigerung bei heimischen Lebensmittel heuer zwischen zwei und vier Prozent betragen wird.

Schluss mit „Spott- und Lockangeboten“

Auch der steirische Agrarlandesrat Johann Seitinger betonte am Mittwoch, dass mit den Schleuderpreisen bei den streng kontrollierten heimischen Lebensmitteln endlich Schluss sein müsse: „Eines muss klar und deutlich gesagt sein. Es wird vorbei sein mit Spott- und Lockangeboten im Bereich der Lebensmittel. Das können wir zu dieser Stunde nicht mehr weitertragen“, meint Seitinger stellvertretend für die rund 35.000 Höfe in der Steiermark.

In diesem Zusammenhang fordert Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein auch dazu auf, die Kennzeichnungspflicht bei verarbeiteten Produkten wie Wurst oder Nudeln voranzutreiben.

Landwirte setzten auf erneuerbare Energie

Auf dem Energiesektor würden die Land- und Forstwirte schon jetzt mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es darum geht, fossile Energie durch Alternativen zu ersetzen: „Es ist derzeit schon so, dass 273.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt werden, 70.000 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden und der Wald speichert jährlich mit dem Holzzuwachs circa acht Millionen Tonnen CO2.“

Lücken bei Kinderbetreuung und Altenpflege

Doch nicht nur die Preissteigerungen und hohen Kosten bereiten den Landwirten Sorgen. Ein weiteres Problem ist es, dass tausende Frauen der Landwirtschaft den Rücken kehren. Der Landesbäuerin Viktoria Brandner zufolge fehle die Investition in Kinderbetreuung und Altenpflege im ländlichen Raum: „Wir wissen, dass 600 nach Graz abwandern, ca. 3.000 nach Wien, und da braucht es wirklich viel mehr Unterstützung und den Ausbau der Kinderbetreuung.“

Von der Politik soll aber Unterstützung kommen und zwar durch Förderungen des Landes, Bundes und der EU. Bis zu 2,5 Milliarden Euro könnte die steirische Landwirtschaft hier lukrieren. Der Breitbandausbau in der Steiermark um 300 Mio. Euro soll außerdem die Digitalisierung auch auf den Bauernhöfen vorantreiben – damit Produkte etwa auch online leichter vertrieben werden können.